An oder mit Corona gestorben? Regensburger Studie liefert Anhaltspunkte

Vanessa Neuß

nordbayern.de

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4.2.2021, 13:37 Uhr

Ob ein Corona-Patient mit oder an der Krankheit verstirbt, sorgt immer wieder für Diskussionen. In einer kleinen Studie untersuchte die Uniklinik Regensburg acht Patienten, die an oder mit Corona in der ersten Infektionswelle verstorben waren. Darunter waren vier Männer und vier Frauen im Alter von 44 bis 73 Jahren. Alle waren zuvor am Uniklinikum beatmet worden, wie der BR bereits berichtete.

Die Ergebnisse zeigen auf, dass nur bei einer Patientin eine kritische Vorerkrankung zum Tod führte – die anderen Infizierten starben an multiplem Organversagen, ausgelöst durch eine Corona-Infektion. Bei den sieben Toten lagen leichte Vorerkrankungen vor.

Insgesamt sind im Frühjahr 2020 17 Menschen mit oder an Corona an der Uniklinik in Regensburg verstorben. Acht davon wurden anschließend obduziert, das sind beinahe 50 Prozent der Verstorbenen. In Anbetracht dessen, dass es in Bayern sonst eine Obduktionsrate von nur etwa vier Prozent gibt, sei die Stichprobe also relativ groß, wie die Oberärztin und Studienverantwortliche Katja Evert betont. Angehörige müssen in Bayern einer Obduktion verpflichtend zustimmen. In anderen Bundesländer wie zum Beispiel in Hamburg war das anders - das Infektionsgesetz wurde hier angepasst.


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Evert, die auch die Hauptverantwortliche der kleinen Studie ist, sagt, dass die sieben Patienten keine gravierenden Vorerkrankungen gehabt hätten. Leichte Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes oder vereinzelt Herzerkrankungen standen aber in den Krankenakten. Dennoch ist sie sich sicher: "Ich bin keine Hellseherin, aber es hat keiner eine Erkrankung gehabt, an der er ohne die Corona-Infektion verstorben wäre".


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Außerdem stellt die Oberärztin in ihrer Studie fest, dass der Grund für das Organversagen bei vier Patienten eine vorangegangene Pilzinfektion war, deren Ursprung wiederum in der Corona-Infektion lag.

Um also wirklich Klarheit über die Frage, wieviele Covid-Erkrankte an oder mit dem Virus versterben, zu erlangen, müssten mehr Obduktionen und auch klinische Befunde im Einzelfall ausgewertet werden, sagt die Oberärztin.

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