Auch in Nürnberg: Mehr Besucher in bayerischen Zoos

dpa

16.12.2019, 10:11 Uhr

Die Zoos in Bayern erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die Tiergärten Nürnberg und Straubing sowie der Zoo Augsburg erwarten heuer bei den Besucherzahlen ein Plus, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Der Tierpark Hellabrunn in München will kommendes Jahr Bilanz ziehen und gab vorher keine Prognose ab. Die Freizeit-Einrichtungen arbeiten daran, ihr Angebot zu modernisieren und Gästen Neuheiten zu bieten.

So wurde in München zu Beginn dieses Jahres eine Großvoliere mit offenen Sonnenflächen und neuen Brutplätzen für verschiedene Vogelarten gärtnerisch neugestaltet, wie eine Sprecherin sagte. Die Außenanlage der Rotscheitelmangaben sei zudem mit Kunstfelsen ausgestattet worden, um den Affen Möglichkeiten zum Rückzug und als Beschäftigung zu bieten. "Auch die Außenanlage der Silbergibbons und Klammeraffen wurde Anfang Mai aufwendig neugestaltet." Im Sommer wurde das sogenannte Mühlendorf mit Tierparkschule und Kinderland eröffnet. Besucher können sich hier über ursprüngliche und vom Aussterben bedrohte Haustierrassen informieren.

Mischung aus Gnu und Ziege

In Nürnberg standen einer Sprecherin zufolge Umbauten der Freianlagen für die Gorillas, die Somali-Wildesel und Mendesantilopen sowie ein Neubau für die Löffelhunde im Fokus. Im kommenden Jahr wird dann die Anlage für die asiatischen Takine umgebaut; die Tiere sehen aus wie eine Mischung aus Gnu und Ziege. Sie solle größer und mit Buntsandstein-Fels ausgestaltet werden, teilte die Sprecherin mit. "So können die Tiere ihre Kletterfähigkeiten besser zeigen."

Die Zahl der Tiergarten-Besuche stieg den Angaben nach bis Ende November auf rund 1,16 Millionen - über 21.000 mehr als im Vorjahr oder 83.000 mehr als im Fünfjahresschnitt. Stärker seien nur die Jahre 2008 und 2011 gewesen, als das Eisbärbaby Flocke mehr Besucher lockte beziehungsweise die Delfin-Lagune eröffnet wurde.

Auch heuer konnten Gäste besonderen Nachwuchs bestaunen: Nach knapp einem halben Jahrhundert kam im April im Tiergarten Nürnberg wieder ein Kamel zur Welt: Nala. Und im November 2019 brachte das Gorillaweibchen Habibu im Tiergarten ihr erstes Junges zur Welt. Kato ist den Angaben nach die erste Geburt nach 40 Jahren bei den Nürnberger Gorillas. Vom Nürnberger Tiergarten wurden 2019 aber auch einige Tiere ausgewildert: ein Bartgeier in Korsika, zwei Uralkäuze im Wienerwald, vier Waldrappe in Spanien, sieben Ziesel in Tschechien und drei Steinböcke im Naturpark Zillertal.

Viele Sanierungen

Im Augsburger Zoo wiederum war das Hauptthema laut Geschäftsführerin Barbara Jantschke der Bau der neuen Elefantenanlage, die Anfang 2020 eröffnet werden soll. "Außerdem wurde die Pinguinanlage erweitert und neue Pinguine kamen aus Genua und Lissabon." Um den Natur- und Artenschutz vor Ort zu fördern, haben die Schwaben zum 1. November einen sogenannten Artenschutzeuro eingeführt, der vom Eintrittspreis in einen Fonds fließt. Dadurch werde nun unter anderem ein Projekt für asiatische Elefanten gefördert. Vergangenes Jahr hatte der Zoo gut 674.000 Besucher gezählt. Jantschke erwartet für 2019 ein Plus.

In diesem Jahr gab es in Straubing zwar keine großen Bauaktionen, aber viele kleine Sanierungen und Erneuerungen, wie Tiergartendirektor Wolfgang Peter berichtete. So bekamen die Wisente einen neuen Zaun und die Rothirsche ein neues Dach. Die alte Luchsanlage wurde im Frühjahr abgerissen, die Fläche soll in den kommenden Jahren den Löwen zugute kommen. Bis Ende November verzeichnete der Tiergarten laut Peter 364.000 Besucher. Das waren schon mehr als im gesamten Vorjahr, als knapp 360.000 Gäste kamen.

Probleme machte den Augsburgern und Nürnbergern - im Gegensatz zu den Münchner und Straubinger Kollegen - die Trockenheit im Sommer. So erklärte Jantschke: "Das Alleinstellungsmerkmal des Augsburger Zoos ist Wasser, und davon haben wir reichlich. Erstmals ist allerdings der Wassergraben um das Afrika-Panorama ausgetrocknet." Und im Tiergarten Nürnberg mussten die Mitarbeiter im Sommer der Sprecherin zufolge gezielt Eichen gießen. Schon nach dem Hitzesommer 2018 seien einige Bäume geschädigt gewesen, so dass heuer einige Eichen, Birken und Kiefern starben. Für Tiere habe die Hitze aber keine Folgen gehabt. Aus Straubing hieß es, aufgrund einer eigenen Brunnenanlage verbrauche der Tiergarten kein Trinkwasser für die Bewässerung der Grünanlagen oder Abkühlung der Tiere mit Sprenklern.

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