Massive Beeinträchtigungen
Bauern-Protest stoppt Schulbus: Kinder müssen bei minus 13 Grad zur Schule laufen
9.1.2024, 08:56 UhrEtwa 6800 Bauern haben am Montag bei Protestaktionen in ganz Deutschland gegen die Ampel-Koalition und deren aktuellen, teils aber schon wieder einkassierten Kürzungsplan für Steuervergünstigungen protestiert. Die Bauern blockierten mit ihren Traktoren Innenstädte, Autobahn-Auffahrten und Bundesstraßen.
Die Straßensperren und Traktorkorsos, die sich bereits zum Wochenstart in ganz Deutschland häuften, beeinträchtigen auch am Dienstag den Verkehr. Im Landkreis Bernsbach im Erzgebirge blockierten unter anderem Unternehmer aus der Logistikbranche am frühen Dienstagmorgen die Auer und die Neue Grünhainer Straße. Dabei ließen die Demonstranten nach Angaben des "MDR" auch die Busse und die Müllabfuhr nicht passieren. Den Insassen eines Schulbusses blieb deshalb nur eine Alternative, um zum Unterricht zu kommen: Die Schülerinnen und Schüler mussten aussteigen und laufen - trotz Minus 13 Grad. Das berichtet der "MDR".
Die Stadt Lauter-Bernsbach hat auf Facebook an die Protestierer appelliert, zumindest Busse und Schulbusse durchzulassen. Längeres Warten an der Haltestelle sei bei den frostigen Wetterverhältnissen unzumutbar und gefährlich.
In Bayern hat das Kultusministerium angesichts der Proteste eine Ausnahmeregelung erlassen: "Schülerinnen und Schüler, die wegen ausfallender Busse und Bahnen nicht zur Schule kommen können und über keine alternativen Fahrtmöglichkeiten verfügen, können ausnahmsweise dem Präsenzunterricht fernbleiben", teilte das Ministerium auf seiner Homepage mit. Die Schule müsse aber umgehend über die Absenz informiert werden. Ähnliche Sonderregeln trafen auch die Bildungsministerien in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Hamburg. Manche Bildungsstätten setzten ohnehin Distanzunterricht an, eine entsprechende landesweite Regelung besteht in Bayern aber nicht.