Zahlreiche Neuerungen
Benzinpreis, Führerschein und Kfz-Versicherung: Das ändert sich 2025 für Autofahrer
21.11.2024, 05:00 UhrWer ein Auto besitzt, muss im kommenden Jahr in vielen Bereichen tiefer in die Tasche greifen als ohnehin schon. Wir haben zusammengefasst, auf welche Änderungen Sie sich 2025 einstellen müssen:
Führerscheine: Frist läuft ab
Alle Autofahrerinnen und Autofahrer ab dem Jahrgang 1971, die noch einen Papierführerschein besitzen, müssen ihn bis spätestens 19. Januar 2025 in die Scheckkarte umtauschen. Damit verschwinden nun auch die letzten Papierführerscheine, die noch im Umlauf sind. Mit einer Ausnahme: Diejenigen, die vor 1953 geboren sind, müssen ihren Führerschein bis 2033 getauscht haben. Alte Scheckkartenführerscheine müssen erst ab 2026 getauscht werden. Der Umtausch ist verpflichtend.
Der neue Führerschein ist für 15 Jahre gültig, das Ablaufdatum bezieht sich jedoch nur auf das Führerscheindokument und nicht auf den Inhalt der Fahrberechtigung. Es muss keine neue Prüfung abgelegt werden und auch eine medizinische Untersuchung ist nicht notwendig.
Höhere Klima-Steuern: Benzin wird teurer
Ab Januar 2025 erhöht sich außerdem die CO2-Steuer: 2021 waren es 25 Euro pro Tonne CO2, 2023 sind es 30 Euro, 2024 45 Euro und 2025 55 Euro. Das System bepreist die Luftverschmutzung und soll damit einen Anreiz für klimaschonende Geschäfte bieten, und hat deshalb auch Folgen für die Preise für Kraftstoff:
"Dies wird voraussichtlich die Preise für Benzin und Diesel um rund 3 Cent pro Liter ansteigen lassen", erklärt dazu der Autoclub Europa (ACE). Andere Experten rechnen sogar mit einer Preissteigerung von bis zu 4,5 Cent pro Liter. Die Steuer wird zusätzlich zu den anderen Steuern auf Kraftstoffe erhoben, sie ist eine Extra-Strafsteuer für Fahrer von Benzin- und Dieselfahrzeugen, welche jedes Jahr erhöht wird.
Kfz-Versicherung für 7,1 Millionen Fahrzeugbesitzer teurer
Die Typklassen 2025 stehen fest. Für 7,1 Millionen Fahrzeugbesitzer wird die Autoversicherung wohl teurer. 5,1 Millionen rutschen dann mit ihrem Kfz in eine günstigere Typklasse. Das ergibt die Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV). Für die Mehrheit (30 Millionen) ändert sich laut ADAC die Typklasse 2025 nicht. Die Typ-Klassen lassen sich hier auf der Website des ADAC einsehen. Doch ob teurer oder nicht, laut Experten lohnt sich hier häufig ein Anbietervergleich.
Bereits zur alljährlichen Wechselsaison im Spätherbst sind die Versicherungspreise angestiegen wie nie. Laut Kfz-Versicherungsindex des Vergleichs- und Maklerportals Verivox kosten Neuverträge derzeit fast ein Viertel (24 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Das ist der Schnitt für alle drei Arten der Autoversicherung: Haftpflicht sowie Teil- und Vollkasko. Ursache ist laut Verivox der starke Anstieg von Ersatzteilpreisen und Werkstattkosten.
Mietwagenpreise wohl stabil
Doch nicht alles soll teurer werden: Dazu zählen die Kosten für das Ferienauto. Gut 40 Euro sank der Preis im Mittel von 2023 auf 2024. Auf diesem Niveau werde es voraussichtlich 2025 weitergehen, vielleicht sogar noch ein klein wenig sinken. Grund dafür seien ein umfangreiches Angebot und eine starke Nachfrage, so der Mietwagen-Anbieter Sunny Cars mit Blick auf das vergangene Geschäftsjahr 2023/2024.
Höherer Preis beim Deutschlandticket
Doch auch wer überlegt, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, muss ab 2025 mit höheren Ausgaben rechnen: Das Deutschlandticket für den Nah- und Regionalverkehr soll statt 49 ab Januar 2025 monatlich 58 Euro kosten. Mit dem Ticket können Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs genutzt werden.
Höhere Mautkosten
Der Preis für die österreichische Autobahn-Vignette steigt zum neuen Jahr um 7,7 Prozent. Damit liegt er nun für Pkw bei 103,80 Euro (Jahresvignette), 31,10 Euro (Zwei Monate), 12,40 Euro (10 Tage) und 9,30 Euro (ein Tag). Die Autobahn-Vignette für die Schweiz schlägt mit 40 Franken, also etwa 43 Euro zu Buche. Sie ist vom 1. Dezember 2024 bis zum 31. Januar 2026 gültig.
HU-Plakette: Neue Farbe
Für alle, die eine orange HU-Plakette auf ihrem Kennzeichen haben, für deren Fahrzeuge steht 2025 die Hauptuntersuchung an. In welchem Monat die Prüfung fällig ist, wird durch die obenstehende Zahl auf der HU-Plakette angegeben. Sollten Sie den Termin mehr als zwei Monate überschreiten, drohen bei einer Polizeikontrolle Bußgelder. Außerdem steigen die Kosten für die dann ausführlichere Untersuchung.
Gasprüfung für Wohnmobile
Ab Mitte 2025 müssen Halter von Wohnmobilen oder -wagen, deren Fahrzeug mit einer Flüssiggasanlage ausgerüstet ist, alle zwei Jahre verpflichtend und unabhängig von der HU eine Gasprüfung durchführen. Geregelt ist das in dem neuen Paragrafen 60 der StVZO. Wer die Prüffrist verstreichen lässt, muss mit einem Bußgeld zwischen 15 und 60 Euro rechnen.
Neuwagenpreise werden wohl weiter anziehen
Zahlreiche Autobauer stecken derzeit in der Krise und haben herbe Gewinneinbrüche zu verzeichnen. Was das für die Neuwagenpreise bedeutet, ist aktuell noch unklar. Einige Hersteller wie Audi werden allerdings erneut ihre Preise erhöhen - gerade bei Benzin- und Dieselfahrzeugen. Wie der "Focus" berichtet, könnte es bei E-Autos dagegen eher einen Preisrückgang geben, da die Hersteller zur Vermeidung von Klima-Strafzahlungen nach Brüssel vermehrt Batteriemobile in den Markt drücken müssen.