Böhmermann teilt erneut gegen Unternehmer-Familie Stoschek aus
20.2.2021, 12:36 UhrBereits im vergangenen Jahr hatte der Satiriker Jan Böhmermann den Einfluss der Brose-Familie auf die Stadt Coburg kritisiert. Damals habe die Stadt den Wünschen der Stoscheks nachgegeben und eine Straße nach Max Brose, dem Großvater des heutigen Firmeninhabers, benannt - trotz dessen NS-Vergangenheit. Nun geht Böhmermanns Spott in die nächste Runde.
"Was gibt es Neues von Familie Stoschek?"
"Völker der Welt, schaut auf Franken": In der gestrigen Folge des ZDF Magazin Royal sinnierte der Satiriker mal wieder über den Einfluss des Unternehmer-Clans. "Michael Stoschek, Milliardär und Gesellschafter der Brose Fahrzeugteile AG will den Brose-Standort in Coburg vergrößern. 130 Millionen Euro für ein Logistikzentrum, ein Entwicklungsgebäude und ein Parkhaus, Gänsehaut!" So beginnt der Satiriker seine erneute Kritik. Zuvor war ein Intro eingeblendet worden, indem über die Familie und die Stadt Coburg gesungen wird - der Auftakt einer neuen Rubrik?
Flott ging es dann auch weiter. Passend zur Showeinlage zeigte Böhmermann Bilder in die Kamera, die oft klare Seitenhiebe enthielten und warf diese um sich. Während er über die Pläne des Fahrzeugteile-Herstellers sprach, zeigte er etwa Foto einer Viagra-Tablette. Auch dass Böhmermann bei dem Wort "Tankstelle" ein Bild von Til Schweiger in die Höhe hielt, dürfte wohl ein klarer Angriff gewesen sein - wenn auch nicht auf die Unternehmer-Familie.
Um noch mehr Geld verdienen zu können, erwarte die Firma aber eine Gegenleistung von der Stadt, führte er aus und fragte sich: "Was denn? Soll wieder mal eine Straße nach einem Nazi benannt werden?" Daraufhin folgte ein hitziger Monolog des Satirikers. "Da, wo die neuen Brose-Gebäude hin sollen stand mal eine Tankstelle, aber die hat den Boden verseucht. Und Michael Stoschek verdient zwar gerne viel Geld mit Autos, aber Autos machen ja leider viel Dreck, und den soll bitte jemand anderes entsorgen, und zwar die Stadt Coburg, weil erstens ist das super viel Arbeit, und zweitens ganz schön teuer. Mehrere Millionen Euro. Ach ja, und die Stadtautobahn B4 müsste auch noch ausgebaut werden von zwei auf vier Spuren. Die Stadt Coburg hat dazu zwar schon 'Nein' gesagt, aber wäre 'Ja' nicht besser für die Brose AG? Darum hat Michael Stoschek direkt an Markus Söder einen Brief geschrieben und darin dann vorgeschlagen, entweder Coburg entsorgt für Brose den widerlichen Giftmüll und baut eine vierspurige Stadtautobahn, oder die Firma Brose verlegt ihre gesamte Firmenzentrale nach Bamberg."
"Wann gibt Coburg auf?"
Dass das nicht das letzte Mal gewesen ist, dass Böhmermann die Coburger Famile in seiner Sendung ins Visier genommen hat, kündigt er außerdem gleich an: "Wie geht es weiter? Wann gibt Coburg auf? Und wie sieht eigentlich Home-Office aus bei der Brose Fahrzeugteile AG? Das, meine lieben Damen und Herren, war ganz sicher nicht die letzte Folge von 'Was gibt es neues von Familie Stoschek und der Brose Fahrzeugteile AG?'"
23 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen