Effektiver Trend
"Damp January": Die Alkoholdosis macht das Gift
23.01.2024, 16:05 Uhr
Einen Monat auf Alkohol verzichten, das nehmen sich viele im "Dry-January" als Neujahrsvorsatz vor. Doch dann kommt der erste Kneipenabend - ein Freund gibt eine Runde Getränke aus und schon ist der Vorsatz, heuer aber wirklich keinen Alkohol im Januar zu trinken, dahin. Was stattdessen kommt, ist das schlechte Gewissen.
Um das zu umgehen, bietet der "Damp January" eine Alternative. Das bedeutet: statt komplett auf Alkohol zu verzichten, einfach weniger als gewöhnlich zu trinken. "Damp" eben, auf Deutsch: feucht.
"Damp January" setzt auf Reduktion statt Verzicht
Nach Expertenmeinungen ist das jedenfalls keine schlechte Idee. Allein dadurch, weniger zu trinken, würde sich laut Ian Hamilton, Professor für Süchte an der Universität York (Großbritannien) und Matt Field, Psychologieprofessor an der Universität Sheffield (Großbritannien) die Gesundheit verbessern. Die Wissenschaftler vertreten zudem die Meinung, dass ein "Damp January" nachhaltiger ist als der komplette Verzicht, berichtet die "New York Times".
Auch könne der "Damp January" ein Gefühl von stärkerer Kontrolle bewirken, da man selbst entscheidet, wie viel und ob man heute trinkt. Auch über den Januar hinaus hätte das eine positive Wirkung, erklärt Richard de Visser, Professor für Gesundheitspsychologie an der Universität Sussex der "New York Times". Man übt "Nein" zu sagen, wenn man ein alkoholisches Getränk angeboten bekommt und Übung macht bekanntlich den Meister.
Man muss nicht von jetzt auf gleich komplett auf Alkohol verzichten. Damit es gelingt, langfristig weniger Alkohol zu konsumieren, raten Experten dazu, die Anzahl der Tage, an denen man Alkohol trinkt, zu reduzieren. Das bedeutet aber nicht, dass Konsumenten dann an einem Tag besonders viel trinken sollten.
Sogenanntes "Binge-Drinking" beziehungsweise Rauschtrinken bringt zahlreiche gesundheitliche Risiken mit sich, schreibt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Es schadet nicht nur der Leber und anderen Organen, ebenso können Ausfallerscheinungen oder Alkoholvergiftungen Folgen von zu viel Alkohol auf einmal sein. Die Hauptstelle für Suchtfragen definiert den Konsum von fünf oder mehr Gläsern alkoholischer Getränke bei einer Trinkgelegenheit als Rauschtrinken.
Der Gedanke, sich den Alkohol fürs Wochenende aufzusparen, bringt demnach nichts. Es ist vielmehr gefährlich.
Experten-Tipps für einen bedachteren Alkoholkonsum
Suchtprofessor Hamilton empfiehlt außerdem, ein "Trink-Tagebuch" zu führen. In diesem hält man fest, wie viel Alkohol man getrunken hat, um den Überblick zu behalten. Einen Tipp, den Psychologieprofessor Field äußert, ist es, an einem Abend zwischen alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken zu wechseln. Generell gilt: Je hochprozentiger das Getränk, desto größer ist die Auswirkung für den Körper.
Einige Menschen haben auch das Gefühl, in bestimmten Situationen, trinken zu müssen, wie zum Beispiel bei einem Kneipenabend mit Freunden. Dem kann man sich ganz einfach entziehen, indem man sich mit Freunden eher auf einen Kaffee statt auf ein Bier trifft.
Sollte man trotz des Vorsatzes, weniger zu trinken und trotz aller Tipps mal zu viel trinken, dann gilt es, nicht zu hart zu sich zu sein und Mitgefühl sich selbst gegenüber zu zeigen, schreibt der "Focus".
Natürlich gilt generell: Gar kein Alkohol am besten für die eigene Gesundheit ist.