Lifestyle Trend

"Dry January": Was bringt ein Monat ohne Alkohol wirklich?

Cora Krüger

Online-Redaktion

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1.1.2024, 14:48 Uhr
Nach den oft mit Exzess verbundenen Feiertagen wollen viele ihrem Körper eine Auszeit gönnen. 

© IMAGO/Michael Gstettenbauer Nach den oft mit Exzess verbundenen Feiertagen wollen viele ihrem Körper eine Auszeit gönnen. 

Ohne einen Tropfen Alkohol ins neue Jahr: Der Ursprung des Dry January (zu deutsch: trockener Januar) liegt in England. Dort wurde er 2013 als Gesundheitskampagne ins Leben gerufen, um den gesundheitlichen Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum vorzubeugen. Denn auch, wenn man nicht alkoholabhängig ist, kann regelmäßiges Trinken Körper und Geist beeinträchtigen. Die einmonatige Abstinenz wurde über die Jahre in weiteren westlichen Ländern immer beliebter und hat sich längst zum Lifestyle-Trend entwickelt. Auf Instagram finden sich unter dem zugehörigen Hashtag mehr als 430.000 Beiträge, auf der Plattform TikTok gibt es Tausende begeisterte Erfahrungsberichte.

Alkoholverzicht hat zahlreiche positive Effekte

"Ich schlafe besser, meine Haut ist besser, ich habe mehr Energie und bin generell fokussierter", schwärmt etwa eine Userin in ihrem Fazit. Die positiven Auswirkungen des temporären Alkoholverzichts sind medizinisch erwiesen. Zu weiteren Effekten zählen eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit, Gewichtsverlust und weniger Kopfschmerzen. Das Herz-Kreislaufsystem, die Leber und das Immunsystem profitieren ebenfalls von der einmonatigen Abstinenz. Eine Studie der Universität Sussex aus dem Jahr 2018 legt zudem auch über körperliche Faktoren hinausgehende Wirkungen nahe. Von 800 Befragten haben 93 Prozent den Dry January als Erfolgserlebnis empfunden, 88 Prozent haben Geld gespart und 82 Prozent gaben an, ihren generellen Umgang mit Alkohol reflektiert zu haben.

Auch wenn die meisten Menschen im Februar wieder anfangen, Alkohol zu trinken, bietet der Dry January einen guten Anlass, das eigene Verhalten zu hinterfragen und gesündere Gewohnheiten zu entwickeln. Oder Alternativen ins Auge zu fassen: Längst gibt es nicht mehr nur alkoholfreies Bier, sondern auch Wein oder Gin ohne Prozente. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums haben etwa 9 Millionen Menschen der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland einen problematischen Alkoholkonsum. Grundsätzlich sollten Frauen nicht mehr als als 12 Gramm Alkohol pro Tag trinken, das entspricht einem kleinen Glas Wein (0,125 Liter), Männer höchstens 24 Gramm (etwa 0,6 Liter Bier). An mindestens zwei Tagen pro Woche sollte zudem ganz auf Alkohol verzichtet werden.

Vorsicht bei Alkoholsucht

Für Menschen, die bereits ein Suchtproblem haben, ist der Dry January jedoch nicht geeignet, sondern sogar potenziell gefährlich. Schwerwiegende Folgen bis hin zu Krampfanfällen sind möglich. Stattdessen sollten Betroffene ärztlichen Rat aufsuchen und ihren Entzug begleiten lassen. In vielen Städten gibt es zudem Suchtberatungsstellen, die Unterstützung anbieten. Aufgelistet sind diese unter anderem im Suchthilfeverzeichnis der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Eine weitere Anlaufstelle ist die Sucht- und Drogen-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die unter 01806 313031 zu erreichen ist und Betroffene und Angehörige bei Sucht- und Drogenfragen berät (0,20€ pro Anruf aus dem Festnetz und dem Mobilfunknetz, abweichende Sprechzeiten: Montag bis Sonntag, 0 bis 24 Uhr).

Der Artikel erschien erstmals am 4. Januar 2023 im Onlineangebot des VNP und wurde aus aktuellem Anlass noch einmal von uns aus dem Archiv geholt.

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