Später als im Vorjahr

Die Spargel-Saison beginnt: So viel kostet die vornehme Blässe in diesem Jahr

Teresa Treuheit

Online-Redakteurin

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08.04.2025, 17:15 Uhr
Langsam geht es wieder los mit der Spargelsaison. Die ersten Spitzen konnten schon gestochen werden. (Symbolbild)

© ThorstenxLindekamp Langsam geht es wieder los mit der Spargelsaison. Die ersten Spitzen konnten schon gestochen werden. (Symbolbild)

Das Knoblauchsland gilt als eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete Deutschlands. Eine Gemüsesorte, welche gerade wieder in die Saison startet, ist der Spargel, doch die aktuell noch kühlen Temperaturen halten die weißen Spitzen zurück. Um überhaupt gut wachsen zu können, braucht die edle Blässe nämlich vor allem eines, und zwar „Wärme, Wärme, Wärme“, erklärt der Kraftshofer Gemüsebauer Thomas Schneider im Gespräch mit unserer Redaktion.

Wie die Saison verlaufen wird, kann man jetzt Anfang April noch nicht sagen. Damit der Spargel sprießen kann, braucht es über einen längeren Zeitraum eine Bodentemperatur von mindestens 12 Grad. Um die Wärme zu speichern und dem Spargel zu helfen, werden schwarze Folien über die Anbauflächen gezogen. „Die Sonne erwärmt die Folie und so hat der Spargel ein wärmeres Umfeld und wächst dann besser“, erklärt der knoblauchsländer Spargelbauer Thomas Schneider. Durch die Folien kann die Temperatur gespeichert werden und die Bodentemperatur bleibt so länger bis in die Nacht hinein möglichst hoch. Gerade die Temperatur in der Nacht ist wichtig, denn „Spargel ist ein Nachtschattengewächs, der wächst also eigentlich nachts“, weiß der stellvertretende Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands Thomas Schneider.

Der Boden ist ausschlaggebend für die Qualität

Um die Qualität des Spargels zu gewährleisten, können die Bauern verschiedene Maßnahmen ergreifen. „Das Wichtigste ist, wenn man einen Spargel legt, dass der Boden passt, weil der Boden ausschlaggebend ist für einen Spargel“, erklärt Schneider im Gespräch mit unserer Redaktion. Spargel kann nicht überall angebaut werden. Es muss darauf geachtet werden, dass „der Boden sauber mit Nährstoffen versorgt ist, sprich einen guten Humusgehalt hat, locker und luftig ist, dass eben der Boden sich gut erwärmt im Frühjahr“. Damit das Gemüse auch immer genug Wasser abbekommt, wird inzwischen unter jede Spargelreihe beim Pflanzen ein Tropfschlauch für die Bewässerung gelegt.

Die Bewässerung ist auch nach der Ernte noch besonders wichtig, um die Pflanze weiterhin zu versorgen, denn „die Fehler, die du im Jahr davor machst, siehst du ein Jahr später mit der schlechten Ernte“, erklärt der Gemüsebauer. „Die grünen Wedel die man sieht, wenn man durchs Knoblauchsland fährt, da lagert der Spargel praktisch Nährstoffe in seine Wurzel ein und diese eingelagerten Nährstoffe, die sind jetzt dafür verantwortlich, ist die Pflanze gut versorgt worden, voriges Jahr, oder weniger gut, dementsprechend treibt sie heuer mehr oder weniger Stangen aus“.

Diese Faktoren bestimmen den Preis

Dass Spargel ein edles Gemüse ist, wird spätestens beim Blick aufs Preisschild klar, doch der Preis wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. „Unser Spargel ist frisch, es ist eigentlich alles Handarbeit und der Mindestlohn ist einfach da“, erklärt der Kraftshofer weiter. Außerdem kommt es auf die Qualitätsklasse an. Der erste Spargel konnte im Knoblauchsland schon gestochen werden. Da sich die Menge jedoch noch in Grenzen hält, bezahlen die Kundinnen und Kunden für Klasse-1 Spargel aktuell etwa 18 Euro pro Kilo. Im Laufe der Saison wird sich der Preis wieder zwischen 12 und 15 Euro einpendeln, vermutet Thomas Schneider.

Ob der Spargel wirklich frisch ist, kann man anhand des „Reibetests“ feststellen. „Das ist immer dieser Reibeffekt, wo man sagt, man reibt die Stangen gegeneinander und dann quietschen sie oder quietschen sie nicht mehr“, erklärt der Gemüsebauer. Außerdem kann man am Stangenende mit dem Fingernagel vorsichtig eindrücken und so sehen, ob der Spargel noch feucht ist, denn das ist ebenfalls ein Kriterium, dass er frisch ist.

Offiziell geht die Spargelsaison in der kommenden Woche los, dann wird am Dienstag, dem 15. April von Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König und der Knoblauchsländer Spargelprinzessin Vanessa Brunner die Spargel- und Gemüsesaison 2025 offiziell eröffnet.

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