Eine Welt voller Plastik: Wie wir unseren Planeten vermüllen
6.10.2018, 05:56 UhrFür knapp 25 Kilo an Plastik-Verpackungsfolie, Joghurtbechern oder Shampooflaschen ist jeder von uns Jahr für Jahr verantwortlich. Und weil das Meiste im Gelben Sack landet, werfen wir unser schlechtes Gewissen gleich hinterher: Wird doch eh alles wiederverwertet...
Wird es nicht. Zwar sind die Recyclingquoten für Glas (rund 85 Prozent) oder Papier (etwa 92 Prozent) ganz gut, nicht aber die für Kunststoff. Bestenfalls aus der Hälfte dessen, was in der Gelben Tonne entsorgt wurde, entstehen neue Produkte. Der Rest wird verbrannt.
Rechnen wir all jenen Verpackungsmüll dazu, der weggeworfen oder falsch sortiert wird, sieht die Recyclingquote in Deutschland noch schlechter aus.
Sogenanntes Bio-Plastik, das immer öfter als Alternative zumindest für Mülltüten oder Partygeschirr angeboten wird und biologisch abbaubar ist, ist übrigens auch nicht ganz unumstritten. Zwar basiert es nicht auf Erdöl, dafür aber auf nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Maisstärke oder Rüben. Und für deren Anbau werden Flächen, Wasser und Düngemittel verbraucht. Herkömmliche Sortiermaschinen erkennen das Material außerdem oft nicht, weshalb Bio-Plastik eher verbrannt denn kompostiert wird.
Dass mit dem neuen Verpackungsgesetz ab 2019 mehr recycelt werden muss, dass Tragetaschen aus Plastik nicht mehr umsonst über die Ladentheke wandern oder dass über ein Verbot von Strohhalmen oder Einweggeschirr aus Kunststoff nachgedacht wird, ist gut — reicht aber noch lange nicht für die Plastik-Wende.
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