Erstmals Corona-Mutation aus Südafrika in Deutschland nachgewiesen

12.1.2021, 13:10 Uhr
Der veränderte Corona-Erreger aus Südafrika verbreitet sich schneller.

© ---, dpa Der veränderte Corona-Erreger aus Südafrika verbreitet sich schneller.

Bei einer Familie in Bottrop wurde am Montag die südafrikanische Mutation des Corona-Virus nachgewiesen. Vor Weihnachten war der Familienvater geschäftlich in Südafrika und hat sich dort infiziert. Ein erster Test, den der Mann bei der Einreise am Frankfurter Flughafen Mitte Dezember machen ließ, war negativ. Als er kurz darauf typische Krankheitssymptome entwickelte, wurde er erneut getestet, dieses Mal mit positiven Ergebnis.

Das mutierte Virus wurde am 18. Dezember in Südafrika entdeckt. Dabei handelt es sich laut WHO nicht nur um eine, sondern um mehrere Virusvarianten.

Erreger bereits in mehreren Ländern entdeckt

Auch in Japan und Israel trat die südafrikanische Mutation des Virus bereits in Erscheinung. In Europa hat es laut RKI bereits Großbritannien, Schweden, Frankreich und Finnland erreicht.


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Eine andere Erregervariante konnte kurz vor Weihnachten auch in Großbritannien festgestellt werden. Nach ersten Erkenntnissen soll diese, wie die Mutation aus Südafrika, ansteckender sein als der bisherige Erreger. Der Grund dafür liege laut WHO an einer deutlich höheren Viruslast.

Experten sprechen sich dafür aus, die Überwachung der Erreger dringend auszubauen. Andreas Bergthaler vom CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mahnt: "Wir dürfen uns nicht in der falschen Sicherheit wähnen, dass wir mit den Impfstoffen schon am Ende des Marathons angekommen sind."

Südafrika schließt Landesgrenzen

In Südafrika verbreitet sich das Virus rasant. Am Montag reagierte die südafrikanische Regierung mit Grenzschließungen auf die Ausbreitung. Die Grenzübergänge sollen bis 15. Februar geschlossen blieben. Ausnahmen gibt es nur für Versorgungstransporte, Heimkehrer und bestimmte Pendler.

Bisher haben sich bereits über 1,2 Millionen Südafrikaner mit dem Coronavirus infiziert, aktuell werden rund 15.000 in Kliniken behandelt.

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