DFB-Weltmeister im Fokus

FCN geht mit tragischem Post viral: 46.000 Likes für einen Beitrag - darum geht es

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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5.2.2024, 13:14 Uhr

Eigentlich war es ein Wechsel, den die breite Masse an Fußball-Fans wohl gar nicht mehr so richtig auf dem Zettel hatte. Jerome Boateng schlägt das vielleicht letzte Kapitel einer – rein sportlich gesehen – Weltkarriere auf. Ab sofort verteidigt der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler auf dem Rasen die Farben von US Salernitana.

Für den mittlerweile 35-jährigen Verteidiger ist es auf dem Papier nicht mehr der ganz große Name, es sei jedoch eine bewusste Entscheidung gewesen. Wie er unter anderem gegenüber "bild.de" erklärte, habe er auch finanziell lukrativere Angebote auf dem Tisch liegen gehabt. Unter anderem aus Saudi-Arabien.

Es sei ihm jedoch immer um Spaß am Spiel gegangen, deswegen sei die Entscheidung auch bewusst auf den italienischen Küstenort gefallen. Trainer dort ist Italien-Legende Philippo "Pippo" Inzaghi. Der 50-Jährige galt zu aktiven Zeiten als echtes Schlitzohr und eine Nummer neun, wie sie einst im Buche stand. In der Serie A kämpft der Klub derzeit jedoch um den Klassenerhalt. Dass es ausgerechnet dieser Klub in Italien wurde, liegt wohl unter anderem auch daran, dass Franck Ribery seine Weltkarriere dort einst beendet hatte. Mittlerweile ist der Franzose, der bei den Bayern zur Legende wurde, dort auch als Techniktrainer angestellt. Boateng habe sich viel mit seinem ehemaligen Mitspieler über Verein und Infrastruktur ausgetauscht, erklärte er dem "Springer"-Verlag.

FCN reagiert im Netz

Und genau dieser Wechsel bringt nun auch den 1. FC Nürnberg ins Spiel. So kommentierte die Abteilung für Frauenfußball die Wechselverkündung der Italiener mit einem Foto von Katarzyna "Kasia" Lenhardt, die im Februar 2021 tot in ihrer Berliner Wohnung aufgefunden worden war. Hinweise auf Fremdverschulden gab es laut Polizei nicht.

Lenhardt war bis wenige Tage vor ihrem Tod noch mit Boateng liiert. Der Post ging in den Sozialen Medien schnell viral und wurde – Stand jetzt (Montag, 05. Februar 2024) – über 46.000-fach gelikt und vielfach geteilt. Der 1. FC Nürnberg hat sich über diesen Post hinaus nicht weiter zu dem Thema geäußert.

Konkret aber wollten die Verantwortlichen damit wohl auf einen Vorfall vor rund fünf Jahren aufmerksam machen, der deutschlandweit für große Betroffenheit sorgte. Dabei geht es um eine persönliche Beziehung des Fußballers und Lenhardt, welche am Ende sogar ein Gericht beschäftigen sollte.

Erst vor wenigen Wochen gingen Teile der Bayern-Fans auf die Barrikaden - auch hier ging es konkret um Jerome Boateng. Der Verteidiger stand vor einem Comeback beim FC Bayern München. Trainer Thomas Tuchel wollte den einstigen Weltstar verpflichten, weil dieser nach seiner Vertragsauflösung bei Olympique Lyon ablösefrei auf dem Markt war. "Hätte nur Thomas Tuchel entschieden, würde ich heute das Bayern-Trikot tragen", gab der 35-Jährige zuletzt gegenüber "Bild am Sonntag" zu Protokoll. Es folgten jedoch vor allem im Netz heftige Reaktionen. Der Tenor: Man wolle aufgrund einzelner juristischer Vorwürfe aus der Vergangenheit den Ex-Spieler nicht mehr im eigenen Verein sehen. Wenige Tage später gab der FC Bayern dann per Pressemitteilung bekannt, dass man Boateng doch nicht mehr unter Vertrag nehmen werde. Offiziell, weil sich die Kadersituation wieder schneller als erwartet entspannt habe. Bereits davor kam es rund um ein Benefiz-Legendenspiel des FC Bayern München zu einem Eklat - auch hier war der Ex-Münchner ein heiß diskutiertes Thema unter Anhängerinnen und Anhängern.

Letztes Kapitel?

Nun also harter, italienischer Abstiegskampf statt Champions-League-Endspiel oder WM-Finale. Hertha BSC Berlin, Hamburger SV, Manchester City, FC Bayern München.

Beim deutschen Rekordmeister reifte der Berliner einst zu einem der besten Innenverteidiger der Welt heran. Im Jahre 2013 hatte er maßgeblichen Anteil am Gewinn des Triple des FC Bayern München unter Trainer-Legende Jupp Heynckes. Ein Jahr später sollte dann der WM-Titel im legendären Maracana gegen Lionel Messi und Argentinien folgen. Boateng war im sportlichen Olymp angekommen. Nach einer Dekade und Titel ohne Ende wurde der Vertrag in München 2021 nicht mehr verlängert. Nun folgt also der Schritt nach Italien. Nicht ganz ohne gesellschaftliche Nebengeräusche.

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