Flugausfälle und Lawinengefahr: Schneechaos in den Alpen

dpa, fr

6.1.2019, 08:36 Uhr

 Der andauernde Schneefall hat viele Polizisten im südlichen Bayern in der Nacht zum Sonntag beschäftigt. "Wir hatten seit Samstagabend 140 Einsätze wegen heruntergefallener Äste oder liegengebliebener Autos", sagte ein Sprecher der Polizei Oberbayern Süd am Sonntagmorgen. Verkehrsunfälle blieben überwiegend ohne Verletzte. Ähnliches meldete die Polizei für den nördlichen Bereich Oberbayerns.

Das Präsidium Schwaben Süd/West zählte am Samstag bis zum frühen Abend 135 Verkehrsunfälle, dabei seien sieben Menschen verletzt worden, einer davon schwer.

Die Polizei in Franken meldete keine relevanten witterungsbedingten Unfälle - ebenso die Polizei in Niederbayern. "Bei uns hat es aufgehört zu schneien, die Straßen sind frei", so ein Sprecher. "Das schaut alles gut aus!"


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Betroffen waren auch Winterurlauber, die am Samstag vom Flughafen München in ihre Heimat fliegen wollten. Bis zum Abend mussten dort 130 Flüge annulliert werden. Auch auf den Fernstraßen kam es zeitweise zu längeren Staus.

Auch im benachbarten Österreich führte der starke Schneefall zu Straßensperren und Flugausfällen. Westlich von Wien war zeitweise eine wichtige Autobahnverbindung blockiert, nachdem zahlreiche Lastwagen auf der Strecke liegengeblieben waren. In Bergregionen mussten einige Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Im Sölktal in der Steiermark saßen 600 Bewohner und Touristen fest. Das schlechte Wetter fiel ausgerechnet auf das Rückreise-Wochenende, an dem viele deutsche Urlauber aus Tiroler und Salzburger Skigebieten heimkehrten.


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Unterdessen gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) für den Alpenrand und den Bayerischen Wald eine Unwetterwarnung heraus: Es werden weiterhin heftige Schneefälle und auch Schneeverwehungen erwartet. Bis Montag könnte es auch in tieferen Lagen bis zu 50 Zentimeter Neuschnee geben, in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen sogar bis zu einem Meter. In den Bergen herrschte verbreitet große Lawinengefahr.