Bräuche

Happy Halloween 2024: Datum, Bedeutung und Bräuche

Elias Thiel

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31.10.2024, 08:43 Uhr

In diesem Artikel:

Halloween fällt jedes Jahr auf den gleichen Tag. Wer nach der Suche nach dem konkreten Datum für Halloween ist, stößt schnell auf den 31. Oktober. 2024 findet Halloween somit an einem Donnerstag statt.

Der 31. Oktober gilt in einigen Bundesländern tatsächlich als Feiertag. Dies ist aber nicht Halloween selbst geschuldet, sondern dem Reformationstag. Dieser fällt zufälligerweise auf das gleiche Datum wie Halloween. In den folgenden Bundesländern haben die Menschen somit am 31. Oktober und Halloween frei:

  • Brandenburg
  • Hamburg
  • Bremen
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

In Bayern haben die Menschen am 31. Oktober nicht frei, dafür am darauffolgenden Tag: Allerheiligen am 1. November ist im Freistaat und anderen katholisch geprägten Bundesländern wie Baden-Württemberg ein gesetzlicher, stiller Feiertag. Damit ist in der Nacht auf den 1. November um 2 Uhr nachts Schluss in Clubs und Diskotheken.

Das Halloween-Fest hat eine lange Tradition. Ursprünglich stammt Halloween aus dem katholischen Irland. Die Tradition wurde von irischen Auswanderern im 18. und 19. Jahrhundert in die USA gebracht. Seit den 90er-Jahren breitet sich Halloween auch hier in Europa aus.

Mutmaßlich wurde das Halloween-Fest erstmals von den Kelten im alten England als "Samhain" am 31. Oktober gefeiert. Samhain ist eins von vier großen irisch-keltischen Festen. An diesen Festtagen dachten die Menschen, dass die Grenze zwischen normaler Welt und mystischen Wesen durchlässig wird. Samhain selbst stand im Zeichen des Todes sowie der Begegnung mit Geistern. Um sich vor der Dunkelheit und vor den Untoten zu schützen, verkleideten sich die Menschen mutmaßlich auch selbst – eine erste Parallele zum heutigen Halloween.

Obwohl es viele begeisterte Halloween-Fans weltweit gibt, hört man auch kritische Stimmen rund um die Bedeutung von Halloween. Die Kirche kritisiert das enorme wirtschaftliche Geschäft sowie die Verherrlichung des "Geisterkults". Zudem bemängelt die evangelische Kirche, dass Halloween an dem gleichen Tag wie der Reformationstag gefeiert wird.

Katholiken weltweit zelebrieren am ersten November das Fest Allerheiligen oder auf Englisch "All Hallows". Der Vorabend wird somit als "All Hallows Evening" (Allerheiligenabend) bezeichnet. Die abgekürzte Form "Halloween" hat sich im Laufe der Jahre durchgesetzt.

Eine der beliebtesten Traditionen an Halloween ist "trick or treat", übersetzt "Streich oder Leckerbissen". Dabei ziehen verkleidete Kinder um die Häuser und bitten die Bewohner um Süßigkeiten. Wenn es keine Süßigkeiten gibt, spielen die Kinder einen Streich. In Deutschland wird der Spruch "Süßes oder Saures" verwendet.

Zu den populärsten Halloweenverkleidungen gehören Geister, Zombies, Hexen, Skelette, Vampire und Kürbisse. Die typischen Farben an Halloween sind schwarz, orange, grün, weiß und rot. Die Verkleidungen sind bei Halloween-Fans in jedem Alter beliebt. Traditionell werden frische Kürbisse geschnitzt oder Dekokürbisse aufgestellt und vor die Häuser gestellt.

Eine Frage bleibt offen: Was hat es mit den gruseligen, ausgehöhlten Kürbissen auf sich, die man Halloween überall sieht? Im englischsprachigen Raum werden die Kürbisse als "Jack-O-Laterns" bezeichnet und erinnern an die irische Legende Jack Oldfield. Dieser war ein einfacher Hufschmied, der vor langer Zeit in Irland gelebt haben soll.

Nach der besagten Legende saß Jack am Abend vor Allerheiligen in einer Kneipe, als ihn plötzlich der Teufel holen wollte. Jack bot dem Teufel seine Seele an, aber er äußerte noch einen letzten Wunsch: Er wollte ein letztes Getränk. Der Teufel erfüllte diesen Wunsch und verwandelte sich in eine Münze, damit Jack seinen Drink bezahlen konnte. Jack war jedoch listiger als der Teufel: Er steckte die Münze so schnell wie möglich in seinen Geldbeutel und verschloss diesen fest. Da er in dem Geldbeutel ein silbernes Kreuz mit sich führte, konnte sich der Teufel nicht wieder zurückverwandeln. Deshalb handelte Jack Oldfield einen Deal mit dem Teufel aus: Der Teufel musste Jack versprechen, ihn noch zehn Jahre in Frieden zu lassen. Im Gegenzug ließ Jack den Teufel frei.

Zehn Jahre später kam der Teufel zum Hufschmied zurück, um ihn zu holen. Jack bat ihn wieder um einen letzten Wunsch. Dieses Mal wollte er einen Apfel als letzte Henkersmahlzeit essen, den ihm der Teufel pflücken sollte. Der Teufel kletterte auf einen Apfelbaum und pflückte ihm den Apfel. Zeitgleich schnitzte Jack blitzschnell ein Kreuz in den Baum, sodass der Teufel im Baum gefangen blieb. Erneut schloss er einen Pakt mit dem Teufel: Jack entfernte das Kreuz und ließ den Teufel frei, dafür sollte der Teufel ihn für alle Zeit in Frieden lassen.

Viele Jahre später starb der Hufschmied und bat um Einlass im Himmel. Doch er hatte Zeit seines Lebens zu viele Sünden begangen. In die Hölle konnte er auch nicht mehr, da der Teufel ihm den Einlass ebenfalls verwehrte. Beim Abschied gab er Jack aus Mitleid ein glühendes Stück Kohle. Damit die Kohle nicht verglühte, verwahrte Jack sie in einer ausgehöhlten Rübe auf. Seit jenem Tag wandelt Jack am Halloweenabend mit seiner leuchtenden Laterne als Untoter durch die Straßen. In Nordamerika ersetzen die Menschen die Rübe durch einen großen und runden Kürbis.

Ob Halloween-Fans die Legende glauben oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Doch die Geschichte von Jack Oldfield verleiht Halloween und dem Kürbis einen Zusammenhang.

Halloween ist mittlerweile kein irisches Fest mehr und gibt es in zahlreichen Ländern. Doch die Traditionen unterscheiden sich teilweise erheblich. Deshalb gibt es im folgenden Abschnitt ein paar Beispiele, wie Halloween eigentlich gefeiert wird.

Irland ist die Geburtsstätte von Halloween sowie vom St. Patricks Day. Hier wird an Halloween zusätzlich zu den gängigen Gebräuchen ein besonderes Kartenspiel gespielt. Dabei gibt es verschiedene Karten mit versteckten Preisen. Kinder müssen sich für eine Karte entscheiden, um die Preise zu gewinnen. An Halloween wird traditionell der Fruchtkuchen "Barnbrack" verzehrt. Zudem gibt es in Irland zahlreiche Partys und Paraden mit spektakulärer Dekoration.

In Amerika gehört Halloween neben Weihnachten, Thanksgiving und dem Super Bowl zu den wichtigsten Festen des ganzen Jahres. Die verkleideten Kinder gehen von Haus zu Haus und bitten mit dem Spruch "Trick or Treat" um Süßigkeiten. Die Amerikaner beginnen meist schon Wochen vorher mit der Vorbereitung und Dekoration. In den USA spielt es übrigens keine Rolle, ob die Verkleidung gruselig ist oder nicht. Da die Amerikaner kein Karneval feiern, tragen sie an Halloween vielfältige Kostüme.

In den USA pilgern besonders Nervenstarke um Halloween gerne in sogenannte "Haunted Forests". In diesen Spuk-Wäldern warten als Zombies oder Serienmörder kostümierte Darsteller nach Einbruch der Dunkelheit hinter Bäumen, um die Besucher zu erschrecken. Spuk-Wälder gibt es landesweit, in einigen kann man auch übernachten. In Franken war lange Zeit das Horror-Haus einer Neumarkterin eine regelrechten Pilgerstätte für Gruselfans. Seit 2019 hat es sich in der Schauder-Stätte allerdings ausgegruselt.

Mexiko feiert Halloween individuell mit dem "Dia de los Muertos", übersetzt: "Tag der Toten". Das Fest gehört heute zu den wichtigsten Feiertagen des Landes. Laut der mexikanischen Legende kehren die toten Angehörigen am 31. Oktober zurück und feiern mit ihnen zusammen. Das Fest wird vom 31. Oktober bis zum 2. November gefeiert. Häufig errichten die Menschen große Altäre mit den köstlichsten und aufwendigsten Speisen für die Rückkehr der Toten.

In England finden die Halloween-Feiern eher im privaten Rahmen statt. Dabei legen die Engländer Wert auf eine besondere Tradition. Nüsse werden ins Feuer gelegt. Wenn diese zerplatzen, bedeutet dies Glück in der Liebe. Aufgrund dieser Tradition wird Halloween von manchen Engländern auch als "Nut Crack Night" bezeichnet.

In Russland wurden Halloween-Traditionen von der Politik verboten. Zusätzlich gibt es eine Warnung an die Bevölkerung. Denn die steigende Beliebtheit eines Totenkults hat angeblich psychische und moralische Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder. Vielmehr soll die Bevölkerung weiterhin russische Traditionen ehren und feiern.

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