"Uh Oh"

Nach fast 28 Jahren: Beliebter Messenger macht für immer dicht - das sind die Gründe

Benjamin Jungblut

Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

dpa

26.6.2024, 08:37 Uhr
Nach fast 28 Jahren ist Schluss: ICQ macht am 26. Juni 2024 dicht.

© IMAGO / ZUMA Press Wire Nach fast 28 Jahren ist Schluss: ICQ macht am 26. Juni 2024 dicht.

Es war eine Zeit, in der Kurznachrichten in der Regel noch als teure SMS verschickt wurden, in der Menschen sich in einem Videotext zum Chatten getroffen haben. Das Internet steckte in den Kinderschuhen, man wählte sich in der Regel nur minuten- oder stundenweise per Modem oder ISDN im Internet ein. Eine Zeit, in der die israelische Firma Mirabilis im Jahr 1996 eine echte Marktlücke erschloss – mit dem Messenger ICQ. Damit ließen sich jederzeit Texte und sogar Bilder verschicken, stets begleitet von dem charakteristischen Jingle, den das Programm abspielte, wenn eine Nachricht eintraf. Der Name spielt auf den Satz „I seek you“ („ich suche dich“) an. Der Online-Vorreiter AOL kaufte den Dienst 1998 während des ersten Internet-Booms für mehrere hundert Millionen Dollar.

Doch in den darauffolgenden Jahren gingen immer mehr Messenger an den Start, darunter MSN, Miranda oder schließlich auch WhatsApp. ICQ wurde von der Konkurrenz überholt und ging im Jahr 2010 an eine russische Firma, die inzwischen auch den dortigen Facebook-Klon VK betreibt. Als Alternative wird den Nutzern auf der Website entsprechend der Chatdienst VK Messenger empfohlen.

Mangelhafter Datenschutz

Allerdings: Dem Portal Vkontakte.ru wird immer wieder mangelnder Schutz persönlicher Daten vorgeworfen. Während ICQ als Messenger komplett anonym nutzbar war und keine Kopplung an eine Telefonnummer erfordert hat, scheint der Datenschutz auf dem russischen Portal nur bedingt gegeben. Welche sicheren Messenger-Alternativen es gibt, haben wir hier für Sie zusammengefasst.