In eigener Sache
Nach Massen-Exodus dutzender Hochschulen: Warum wir uns schon lange von X verabschiedet haben
13.1.2025, 20:02 UhrZwischen Elon Musk und Donald Trump gibt es mittlerweile zahlreiche Gemeinsamkeiten. Eine davon: Als beide ihre Ämter übernahmen, Trump 2016 als Präsident der USA und Musk 2022 als CEO von Twitter, dachten nicht wenige Menschen, es würde schon nicht so schlimm werden - um nach kurzer Zeit festzustellen, dass sie sich dramatisch getäuscht hatten.
So wie Trump während seiner ersten Präsidentschaft national wie international quasi alles an Porzellan zerschlug, was zerschlagen werden konnte, ließ auch Musk bei Twitter keinen Stein auf dem anderen. Durch Massenkündigungen und zahlreiche höchst fragwürdige Entscheidungen, die an dieser Stelle unmöglich alle aufgezählt werden können, stürzte er das kleine aber wichtige Netzwerk ins Chaos.
In was für eine Höllenmaschine Musk Twitter verwandelt hat, wurde allerdings erst im vergangenen US-Präsidentschaftswahlkampf deutlich. Nicht nur teilte Musk selbst reihenweise Verschwörungsmythen oder mischte sich durch Beleidigungen in die Politik anderer Länder ein, sondern es zeigte sich auch, dass der Twitter-Algorithmus offenbar so überarbeitet wurde, dass die Tweets von Republikanern deutlich mehr Reichweite erzielen als die von Demokraten.
Konzertierter Abschied
All diese Entwicklungen führten seit Anfang November zum mit Abstand größten Exodus von Twitter-Nutzern seit der Übernahme durch Elon Musk. Zahlreiche reichweitenstarke Prominente, darunter der Bestseller-Autor Stephen King oder die Journalistin Dunja Hayali, legten ihre Accounts still oder löschten sie gleich komplett, um zu anderen Netzwerken zu wechseln. In einer konzertierten Aktion verabschiedeten sich auch erst vor wenigen Tagen, am 10. Januar, mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen von X - ein Vorgang, der weltweit Beachtung fand.
Viele der Twitter-Exilanten entschieden sich für Bluesky, einen noch recht jungen Twitter-Klon, der erst seit Anfang 2022 existiert. Für den mit Abstand größten Wachstumsschub von Bluesky sorgte übrigens ausgerechnet die Wiederwahl von Donald Trump: Hatte das Netzwerk Anfang November noch 13 Millionen Nutzer, sind es nun Mitte Januar 2025 schon mehr als 27 Millionen.
Neu sind die problematischen Entwicklungen auf Twitter allerdings nicht, weswegen sich der Verlag Nürnberger Presse schon Ende Oktober 2023 entschlossen hat, Twitter zu verlassen. Durch die weitgehende Abschaffung der Moderation und zahllose Bots und Trolle, die die Plattform mit Hasspostings und Verschwörungserzählungen fluteten, erschien uns das Engagement in dieser toxischen Umgebung nicht nur nicht mehr sinnvoll, sondern letztlich auch nicht mehr moralisch vertretbar.
Wo der VNP stattdessen aktiv ist
In den sozialen Netzwerken sind wir aber natürlich trotzdem weiterhin unterwegs. Hauptsächlich konzentrieren sich nordbayern.de und die Nürnberger Nachrichten (bzw. NN.de) auf Facebook Instagram und WhatsApp. Nordbayern.de sowie NN.de sind darüber hinaus auf TikTok zu finden, nordbayern.de ist außerdem auf Bluesky aktiv.