Nur mit Mundschutz: Irres Hygiene-Konzept für Prostituierte
24.5.2020, 19:42 Uhr"Gerade in der Sexarbeit lebt ein hoher Anteil von der Hand in den Mund und hat wenig bis keine Rücklagen. Wir fordern die Gleichbehandlung von Sexarbeit mit vergleichbaren körpernahen Dienstleistungen", lautet eine Stellungnahme des Verbands auf seiner Website. Dort präsentiert der Verein auch ein Konzept für Prostitution in der Coronakrise. Das Dokument umfasst neun Seiten und hält einige fragwürdige Regeln parat.
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Unter anderem soll die "erotische Dienstleistung" nur mit Mund-Nasen-Bedeckung erfolgen. Diese dürfe während des kompletten Akts auch nicht abgenommen werden. "Orale Praktiken" sind nicht erlaubt, anale nur mit Handschuhen. Zudem sollen keine "gesichtsnahen Dienstleistungen" erfolgen. Wortwörtlich heißt es: "Während der Dienstleistung muss zwischen den Köpfen der beiden Personen ein Abstand von mindestens einer Unterarmlänge sein." Küssen fällt damit wohl auch flach.
Außerdem sollen die Prostituierten auf Begrüßungsrituale mit ihren Freiern wie Händeschütteln oder eine Umarmung verzichten. Vor dem Sex müssen beide duschen. Ob dies zusammen erlaubt ist, bleibt offen. Bade- oder Whirlpool-Spiele sind möglich, der Mund-Nasen-Schutz darf dabei aber nicht nass werden.
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Nach dem Verkehr müssen die Räumlichkeiten mindestens zehn Minuten durchlüftet werden. Kontaktflächen wie Stühle, Liegen oder Ablagen desinfiziert und Kleidung oder Bettwäsche gewechselt und heiß gewaschen werden. Die Kontaktdaten ihrer Kunden müssen die Prostituierten vier Wochen lang aufbewahren, um im Falle einer Infektion die Kontakte nachvollziehen zu können.
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