Forscher in Großbritannien

Neue Studie offenbart: Corona-Infektion kann das Gehirn schrumpfen lassen

Angela Ast

10.3.2022, 11:15 Uhr
Bei Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, kann sich die sogenannte graue Substanz des Gehirns verändern.

© via www.imago-images.de Bei Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, kann sich die sogenannte graue Substanz des Gehirns verändern.

Das ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern aus Oxford. Bei Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, kann sich die sogenannte graue Substanz des Gehirns verändern. Außerdem nehme die Größe des Gehirns ab. In der Fachzeitschrift Nature schreiben sie: "Es gibt starke Hinweise auf hirnbezogene Anomalien bei Covid-19".

Die Forscher untersuchten 785 Probanden im Alter zwischen 51 und 81 Jahren. Dabei wurden Gehirnscans und einige kognitive Tests durchgeführt. 401 der Teilnehmer wurden zwischen dem ersten und zweiten Scan positiv auf eine Corona-Infektion getestet. Zwischen der Diagnose und dem zweiten Gehirnscan vergingen im Durchschnitt vier bis fünf Monate.

Laut Angaben der Forscher, seien Bilder der Gehirne aus der Zeit vor der Infektion vorhanden, die bereits vor der Ansteckung existierende Risikofaktoren zeigen würden. Somit sinke die Wahrscheinlichkeit einer Fehlinterpretation der Studienergebnisse.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Dicke der grauen Substanz bei den Menschen stärker verringert, die an Covid-19 erkrankt waren. Als graue Substanz bezeichnet man Teile des zentralen Nervensystems, die vor allem Nervenzellkörper enthalten, umgangssprachlich werden sie auch "graue Zellen" genannt.

Auch bei mildem Verlauf

Nach einer Infektion verringert sich die Substanz in Regionen, die für Emotionen und Gedächtnis zuständig sind. Es werden zudem Hirnregionen geschädigt, die den Geruchssinn kontrollieren. Ein typisches Symptom bei einer Coronavirus-Infektion ist der Verlust des Geruchssinns. Die Ursache sind zunächst Entzündungen, die die Geruchsrezeptoren in der Nase schädigen. Covid-19 kann aber auch neurologische Schäden anrichten. Diese Auswirkungen seien sogar bei Menschen beobachten worden, die einen milden Verlauf hatten. Ob die Schäden teilweise rückgängig gemacht werden können oder ob sie langfristig bestehen bleiben, müsse weiter erforscht werden.

Dabei ist es normal, Menschen mit dem Alter jedes Jahr einen sehr kleinen Teil ihrer grauen Substanz verlieren. In Regionen, die mit dem Gedächtnis zusammenhängen, sei jedoch von 0,2 und 0,3 Prozent die Rede. Bei den infizierten Probanden sie im Durchschnitt zwischen 0,2 und zwei Prozent geschrumpft. Ob eine Covid-Schutzimpfung einen Einfluss auf die Veränderungen im Gehirn hat, wurde in dieser neuen Studie nicht untersucht.

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