Zucht- oder Wildlachs?

Parasiten und weniger Fettsäuren: Diese Lachs-Variante ist die ungesündere

18.10.2021, 10:40 Uhr
Lachs ist einer der beliebtesten Speisefische in Deutschland. 

© pixabay.com/congerdesign/LizenzCC Lachs ist einer der beliebtesten Speisefische in Deutschland. 

Lachs ist reich an Nährstoffen. Er ist unter anderem eine gute Eiweißquelle, enthält Vitamine und liefert wenig gesättigte, dafür viele langkettige Omega-3-Fett­säuren. Doch nicht jeder Lachs enthält gleich viel Omega-3-Fette, es gibt deutliche Unterschiede zwischen Zucht- und Wildlachs.

Lachs im Test - Ist Zuchtlachs oder Wildlachs besser?

Stiftung Warentest hat Zuchtlachsfilets und Wildlachsfilets getestet und das Ergebnis im August 2021 veröffentlicht. Dafür untersuchten die Tester die Fische im Labor auf Schadstoffe und unerwünschte Mikroorganismen. Auch Geschmack, Konsistenz und die Kennzeichnung wurden geprüft und bewertet. Die Gesamt­urteile reichen von gut bis ausreichend.

Im Testbericht fällt die Verbraucherorganisation ein eindeutiges Urteil: "Wildlachs kann nicht mithalten." Die Qualität von Wildlachs ist nicht konstant, so die Tester. Bei ihm schwanken unter anderem Nahrungsangebot und -aufnahme. Die getesteten Wildlachse kommen auf 1 bis 3 Gramm Fett pro 100 Gramm. Der geringe Fettanteil liegt auch daran, dass sich die Fische in freier Natur deutlich mehr bewegen als Lachse in Aquakultur.

Die Testsieger sind Filets von Zucht­lachsen. Zuchtlachse haben einen geringeren Energieverbrauch und ihre Nahrungsaufnahme ist dank regelmäßiger Fütterung wesentlich konstanter. Sie haben im Test 8 bis 25 Gramm Fett pro 100 Gramm. Durch den höheren Fettgehalt können Zuchtlachse mit mehr gesunden Omega-3-Fettsäuren punkten.

Schadstoffe im Lachs

Die Tester untersuchten alle Filets von Zucht­lachs auf kritische Stoffe, die beim Aquafarming zum Einsatz kommen könnten - zum Beispiel auf Antibiotika. Rückstände davon konnte in keinem der getesteten Filets nachgewiesen werden. In den 10er-Jahren sorgte auch Ethoxyquin in Zusammenhang mit Lachs für Schlagzeilen. Diese Substanz diente als Konservierungsmittel beim Fischfutter und durfte als Futtermittelzusatzstoff zum Einsatz kommen. Der Stoff, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein, ist seit März 2020 EU-weit im Fischfutter verboten.

Die Wildlachsfilets im Test stammen unter anderem vom Ketalachs.

Die Wildlachsfilets im Test stammen unter anderem vom Ketalachs.

Wildlachse haben dagegen mit Parasiten zu kämpfen, sogenannten Nematoden, auch als Fadenwürmer bekannt. Stiftung Warentest hat den Wildlachs darauf untersucht und gibt Entwarnung. Gesundheitsprobleme für Menschen bergen Nematoden nicht. Zudem sterben die Fadenwürmer, wenn Fisch gefroren, gegart oder gesalzen wird.

Wie viel Fisch sollte es sein?

Die Deutsche Gesell­schaft für Ernährung empfiehlt, ein- bis zweimal in der Woche Fisch zu essen und davon sollten 70 Gramm aus fett­reichem Seefisch wie Lachs, Hering oder Makrele bestehen.

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