Regierung plant: Corona-Warn-App auch für ältere Handys

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent der NN

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19.6.2020, 19:14 Uhr
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© Foto: /Jan Huebner/imago images Diese Meldung erhalten bisher die meisten, die die App geladen haben.

Ich habe mir die App heruntergeladen. Was muss nun eigentlich tun, wenn sie ein erhöhtes Risiko anzeigt?

Der Hinweis informiert den Nutzer darüber, dass er sich in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten hat. Betroffenen wird die telefonische Kontakaufnahme mit dem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117) oder dem örtlichen Gesundheitsamt empfohlen. Dort wird dann über eine Krankschreibung entschieden.


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Wie der Gesundheitsminister schon bei der Vorstellung der App erklärte, haben Menschen mit einer Warnmeldung auf ihrem Smartphone Anspruch auf einen Test. Das Robert Koch-Institut, das an der Entwicklung der Anwendung beteiligt war, rät auch dazu. Man habe inzwischen "die Grundlage dafür geschaffen", so Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dass die technischen Kapazitäten vorhanden sind.

Bezahlen müssen den Test die Krankenkassen. Das ist zwar vielfach auf Kritik gestoßen, weil es auch über Steuermittel finanziert werden könnte, aber die Bundesregierung hat es so entschieden. Die Kassen versuchen nun, günstigere Bedingungen für sich herauszuschlagen. Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstandsmitglied des Spitzenverbandes: "Wir haben die Absicht, den Preis weiter zu senken."


+++ Im Test: So funktioniert die Corona-Warn-App +++


Mein Smartphone ist zu alt, um die App herunterladen zu können. Wird das irgendwann behoben werden?

Die Bundesregierungen steht mit den Firmen Google (für das Betriebssystem Android) und Apple (für iOS) in Verhandlungen. Das Problem kann nicht alleine von den Entwicklern gelöst werden, sie sind zwingend auf die Zusammenarbeit mit den Unternehmen angewiesen. Es braucht eine entsprechende Schnittstelle, die derzeit noch nicht vorhanden ist. Derzeit erfüllen zehn bis 20 Prozent von Geräten älteren Baujahrs die Voraussetzungen nicht. Beim iPhone sind das die Modelle 6, 5SE und 5s.

Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering (nun Chef der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen) sieht "dringenden Handlungsbedarf", weil gerade die Hochrisikogruppe der Älteren nur solche älteren Telefone besitzt. Grünen-Vorsitzender Robert Habeck benannte als zweite Gruppe, die wegen älterer Smartphones außen vor bleibt, die Menschen mit wenig Geld. Sie hätten häufig nicht die Möglichkeit, sich ein neues Modell zu organisieren.

Aber, so Habeck: "Auch sie müssen erfahren können, ob sie mit Infizierten Kontakt hatten. Die Bundesregierung muss jetzt alles dafür tun, dass möglichst alle Menschen die App nutzen können." Ein Termin für diese Verbesserungen ist jedoch noch nicht in Sicht.


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