Darauf sollten alle achten

Rettung aus dem Eis: So trainiert die Wasserwacht - Tipps für den Ernstfall

Erika Balzer

Redakteurin

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20.1.2025, 16:26 Uhr
Die Wasserwacht trainierte für den Ernstfall.

© NEWS5 Die Wasserwacht trainierte für den Ernstfall.

15 Minuten - so lange kann ein Mensch laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ansbach (DLRG) maximal überleben, wenn er in einen See oder Weiher einbricht. Es zählt also jeder Augenblick. Deshalb üben Rettungskräfte aus der Region derzeit solche Bergungen und proben mehrere Szenarien, auch die Wasserwacht: "Ganz am Anfang haben wir mal geguckt, wie das Eis trägt", erzählt der Tauchausbilder Armin Sklarczyk von der Wasserwacht Iphofen gegenüber "News5". Relativ schnell war eine Stelle gefunden, in der die Taucher absichtlich eingebrochen sind und sich von ihren Kollegen retten lassen haben. Die Übung fand an einem Nebengewässer des Mains in Sommerach im Landkreis Kitzingen statt.

Die Fortbewegung auf dem Eis ist nicht so einfach, denn auch die Einsatzkräfte sind der Gefahr ausgesetzt, auf dem Eis einzubrechen und müssen sich dementsprechend durch Seile miteinander sichern. Eine wichtige Übung ist das Tauchen. Es ist nämlich möglich, dass Menschen einbrechen und unter Wasser verschwunden bleiben, weil sie den Weg an die Wasseroberfläche zurück nicht mehr finden. Dann müssen die Taucher genau wissen, was zu tun ist. Eine Herausforderung ist auch die Sicht: je weiter unten man nach Menschen sucht, umso weniger sieht man, weil dementsprechend umso weniger Licht ins Wasser gelangt.

Rettung aus dem Eis: So trainiert die Wasserwacht - Tipps für den Ernstfall

© NEWS5

Menschen, die einbrechen, haben nur sehr schwer die Möglichkeit, sich selbst zu retten, da sie sehr schnell das Gefühl in den Händen und Füßen verlieren. Personen, die im Eis einbrechen und schnell ohnmächtig werden, haben eine größere Chance zu überleben, so der Tauchausbilder Armin Sklarczyk.

So sollten Sie sich im Ernstfall verhalten

Die Wasserwachten und DLRG üben die Rettung aus dem Wasser, geben aber auch Tipps, worauf alle achten sollten, wenn sie Menschen sehen, die sich aus eiskalten Gewässern nicht mehr selbst retten können.

  • Damit es erst gar nicht zu einer Gefahrensituation kommt: Niemals auf nicht freigegebene Seen und Ufer laufen - ein Einbruch ist lebensgefährlich.
  • Wer beobachtet, dass jemand einbricht, sollte sofort einen Notruf absetzen und die Person weiter beobachten, bis die Einsatzkräfte eintreffen.
  • Niemals selbst aufs Eis gehen und versuchen, den Menschen zu retten.
  • Wenn möglich, sollte man sich mit der Person unterhalten und ihr gut zureden.
  • Es ist auch möglich eine Leiter, einen Ast, einen Schal oder eine Schnur der Person zuzuwerfen, aber man sollte sich nicht selbst in Gefahr begeben.

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