Überträgt gefährliche Krankheiten

Riesenzecke "Hyalomma" breitet sich immer weiter in Deutschland aus

8.4.2022, 19:36 Uhr
Deutlich größer als die heimischen Zeckenarten - und gefährlicher. Die Hyalomma.

© Fabian Sommer, dpa Deutlich größer als die heimischen Zeckenarten - und gefährlicher. Die Hyalomma.

Mit dem Frühling und den warmen Temperaturen rückt auch die Zeckenzeit wieder näher. Nicht nur Hunde und Katzen sind begehrte Opfer der kleinen Blutsauger. Auch Menschenblut steht auf der Speisekarte der Spinnentierchen.

Eine tropische Zeckenart bereitet Experten derzeit zunehmend Sorge - die Hyalomma. Sie ist bis zu fünfmal größer, als eine hier heimische Holzbock-Zecke. Ein Erkennungsmerkmal sind neben der Größe auch die gestreiften und langen Beinchen.

Ein weiterer Unterschied zum Holzbock: die Hyalomma geht aktiv auf "Jagd" und wartet nicht einfach im Gras, bis sich ein Opfer nähert. Die Tropenzecke soll ihre Opfer sogar über mehrere Meter erkennen und setzt dann zur Verfolgung an. Auch Menschen könne sie über längere Strecken verfolgen.

Aggressives Jagdverhalten

Besorgniserregend sei nicht nur ihr Jagdverhalten, sondern auch die möglichen Krankheiten, die durch einen Biss auf den Menschen übertragen werden können. Neben dem Zecken-Fieber können die Blutsauger auch das sogenannte Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen. Je nach Virusstamm liegt die Sterblichkeitsrate im Falle einer Erkrankung bei bis zu 50 Prozent.

Die Riesenzecke soll bereits 2015 von Zugvögeln mit nach Deutschland gebracht worden sein. Zwar sei sie noch nicht heimisch geworden und den anderen, hierzulande typischen Zeckenarten in der Menge noch weit unterlegen. Die steigenden Temperaturen könnten sie jedoch zukünftige Winter überleben lassen und vor allem dürften die immer mehr zu erwartenden Hitzesommer die weitere Ausbreitung begünstigen.

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