Anstieg der Infektionen
RKI warnt: Heftige und ungewöhnliche Viren-Welle über Deutschland
12.7.2024, 15:14 UhrRespiratorische Viren (also solche, die die Atemwege angreifen) sind im Sommer eigentlich in ihrer Aktivität gehemmt, denn: Wer viel draußen ist, steckt sich nicht so leicht an. Respiratorische Krankheiten meinen die typischen Symptome wie Husten, Schnupfen, Glieder- und Kopfschmerzen, die bei einer Erkältung zu spüren sind.
Das Robert-Koch-Institut allerdings verzeichnet, dass die Zahl der sogenannten ARE (also respiratorischen Erkrankungen) "insgesamt auf einem vergleichsweise hohen Niveau für diese Jahreszeit" liegt, heißt es unter anderem im Wochenreport zu Atemwegserkrankungen, den die Behörde veröffentlicht und der in diesem Fall vor allem auf den Zeitraum 1. bis 7. Juli fokussiert ist.
Demnach seien die gemeldeten Werte sind erneut gestiegen, so das Institut. Pro 100.000 Einwohner wird eine Inzidenz von 6000 in dieser Woche gemeldet (Vorwoche 4.900). Das entspricht sechs Prozent der Bevölkerung. In der vergangenen Kalenderwoche habe die Anzahl der Erkrankten wieder ein wenig abgenommen - und lag bei rund 5000 ARE pro 100.000 Einw. (25. KW: 5.700)
Am häufigsten grassieren derzeit offenbar Rhinoviren (klassische Schnupfenviren), doch auch Corona gerät nicht in Vergessenheit. In jeder achten Probe habe man Corona nachgewiesen. "Die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen bleibt insgesamt auf einem niedrigen Niveau, Covid-19 wurde vorwiegend bei älteren Sari-Patienten und -Patientinnen diagnostiziert", heißt es im entsprechenden Wochenreport. Die Gesamtzahl sei insgesamt niedrig, Sari meint "schwere akute respiratorische Infektionen" - diese können vor allem und nach wie vor immungeschwächte und ältere Patienten treffen.
Nach Daten der Behörde grassiert in Deutschland die Corona-Variante "KP.3", die mit ihren Varianten unter dem harmlosen Begriff "Flirt" zusammengefasst sind. Der Begriff ergibt sich aus den Stellen im Virus, in denen es mutiert ist. Diese Mutationen scheinen sich aktuell nicht sonderlich auf die Gesamtlage auszuwirken - blickt man auf Hospitalisierungen oder gar Todesfälle. Aktuell meldet das RKI, dass der Wert in der 26. Kalenderwoche bei rund 600 COVID-19-Fällen pro 100.000 Einwohner lag.
Den Experten zufolge kann auch die Fußball-EM zur Verbreitung von Viren jeglicher Art beigetragen haben: Viele Menschen aus unterschiedlichen Ecken der Erde, die im Stadion oder in der Bar nebeneinander stehen.
Das RKI rät bei allen respiratorischen Viren weiterhin zur Vorsicht, dazu, sich zu schonen und auf mögliche Risikopatienten in der Umgebung zu achten. Tritt keine Besserung nach drei bis fünf Tagen ein, ist dringend ein Hausarzt zu konsultieren. Menschen mit akuten Atemwegssymptomen sollten eine Maske zum Fremdschutz tragen, empfiehlt das RKI. Das ist besonders wichtig, wenn sich ein enger Kontakt mit einer Person aus einer Risikogruppe nicht umgehen lässt.
Immer topaktuell informiert bleiben über die wichtigsten Themen aus der Region? Über unseren neuen WhatsApp-Kanal erfahren Sie alle Neuigkeiten aus erster Hand. Hier geht es direkt zum WhatsApp-Channel - eine "Schritt für Schritt"-Anleitung finden Sie hier.