Mehr als nur ein Klischee?
Studie liefert spannende Erkenntnisse: Penis-Komplex steigert offenbar Wunsch nach Sportwagen
14.1.2023, 14:30 UhrDie Erkenntnisse, die das Team von Forscherinnen und Forschern der London's Global University (UCL) in ihrer Studie erlangt haben wollen, klingen zunächst einmal nach billigem Klischee: Sind Männer in dem Glauben, ihr Penis sei unterdurchschnittlich klein, steige ihr Interesse an Sportwagen. Diese These ist ein Ergebnis eines Tricks, mit dem die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu spannenden Daten gekommen sind.
Der Trick funktionierte dabei so: Die Forscherinnen und Forscher erklärten den 200 Teilnehmern zunächst, sie würden untersuchen, wie gut Menschen multitasken können. Das Forschungsteam zeigte ihnen zunächst zufällige Informationen und präsentierte ihnen dann ein Produkt, bei dem die Probanden dann angeben mussten, wie sehr sie es begehren. Der einen Gruppe erzählten sie dabei, die durchschnittliche Penisgröße läge bei 18 Zentimetern, der anderen Gruppe gaukelten sie eine Durchschnittsgröße von 10 Zentimetern vor. Beides sind im Übrigen Falschinformationen - laut einer weiteren Studie liegt der Durchschnitt tatsächlich bei 13,12 Zentimetern im erigierten Zustand.
Die Annahme der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Durch die Falschinformationen könne man den Probanden ein Gefühl der Selbstsicherheit in Bezug auf die Größe ihres Geschlechtsteils geben - oder sie eben verunsichern. Und tatsächlich lautet eine Erkenntnis der Studie: Der Wunsch nach einem Sportwagen wich in beiden Gruppen ab, abhängig davon, welche Informationen die Teilnehmer erhielten. Wurde den Probanden ein Gefühl der Selbstsicherheit gegeben, stuften sie die Sportwagen als weniger begehrenswert ein als die andere Gruppe.
Bei anderen Luxusprodukten wie teuren Uhren zeigte sich dieser Effekt indes nicht. "Ab einem Alter von 29 Jahren ist der Effekt der Penisgröße auf den Wunsch nach einem Sportwagen gewachsen", schreibt das Autorenteam. Ihrer Forschung sind sie sich so sicher, dass sie ihre Ergebnisse nun auf einem Preprint-Server veröffentlichten, um sie auch von anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern prüfen zu lassen.