3000 neue Arbeitsplätze

Trotz Sparplan: Autozulieferer Leoni eröffnet neues Werk in Marokko

Magdalena Zipf

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04.02.2025, 18:27 Uhr
Die Zentrale des Autozulieferers Leoni in Nürnberg. (Archivfoto)

© IMAGO/Ardan Fuessmann Die Zentrale des Autozulieferers Leoni in Nürnberg. (Archivfoto)

Agadir, bekannt für seine traumhaften Strände und das ganzjährig milde Klima, zieht vor allem Badeurlauber und Wassersportler an. Doch auch der Nürnberger Autozulieferer Leoni hat die Stadt ins Visier genommen – und eröffnet dort ein neues Werk.

Wie das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gibt, sollen dort bis 2027 rund 3000 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Standort ist auf die Produktion von Bordnetzen für Lkw, Powertrain- und Offroad-Segmente spezialisiert.

Leoni investiert mehr als 20 Millionen Euro

"Es ist unser klares Ziel, in den kommenden Jahren im Nutzfahrzeug-Segment stärker zu wachsen als der Markt", sagt Ingo Spengler, COO der Leoni AG in der Pressemitteilung. Laut dem Unternehmen soll das Werk mit innovativen, digitalen und automatisierten Prozessen Maßstäbe in der globalen Produktion setzen.

Wie Spengler betont: "Darüber hinaus ist Agadir ein Vorzeigeprojekt für intelligente, digitale und zunehmend automatisierte Prozesse". Insgesamt investierte Leoni mehr als 20 Millionen Euro in den neuen Standort.

Gleichzeitig läuft ein massiver Stellenabbau

Während Leoni in Nordafrika expandiert, setzt das Unternehmen in anderen Bereichen weiterhin auf Einsparungen. Seit 2023 läuft ein weltweites Sparprogramm, mit dem insgesamt 4500 Stellen abgebaut werden sollen.

Besonders hart hat es den fränkischen Standort Roth getroffen – dort setzt Leoni auf Kurzarbeit. Diese Maßnahme betrifft etwa die Hälfte der rund 800 Beschäftigten und wurde bis ins Frühjahr 2025 verlängert, wie infranken.de berichtet. Der Autozulieferer reagiert damit auf die schwächelnde Nachfrage nach Kabeln, unter anderem durch die Krise der E-Mobilität.

Leoni stand vor finanzieller Schieflage

Leoni war in den vergangenen Jahren mehrfach in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Noch 2023 drohte dem Unternehmen die Insolvenz. Wie unsere Redaktion berichtete, hat der Allein-Eigentümer inzwischen die Mehrheit an Leoni an den chinesischen Investor Luxshare verkauft – darunter auch den Standort in Roth.

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