Verband will Versorgung in Arztpraxen massiv einschränken

23.3.2020, 13:20 Uhr
In Arztpraxen sollen künftig nur noch Notfälle und medizinisch absolut notwendige Untersuchungen vorgenommen werden.

© Sina Schuldt, dpa In Arztpraxen sollen künftig nur noch Notfälle und medizinisch absolut notwendige Untersuchungen vorgenommen werden.

"Die Kontakte von Ärzten, Praxisteams und Patienten zu Patienten sind maximal einzudämmen und die Abläufe in den Praxen umzugestalten", heißt es in einer Information des Landesvorsitzenden des Hausärzteverbandes, Markus Beier, an die niedergelassenen Mediziner. "Angesichts von Ausgangsbeschränkungen und absehbar fehlenden Laborkapazitäten ist es nun unabdingbar, personelle Ressourcen für schwere Fällen zu bündeln und die Patienten aufzufordern, auch im Verdachtsfall nicht in die Praxis zu kommen!"

Von der früheren Strategie, mit massenhaften Coronavirus-Tests alle Infizierten zu erfassen, soll sich das Gesundheitssystem nach Ansicht des Verbands verabschieden. Wer nicht ins Krankenhaus zur Behandlung muss, sollte die mögliche Covid-19-Erkrankung in häuslicher Quarantäne auskurieren.

Testung wäre "Ressourcenverschwendung"

"Eine Testung findet bei dieser Personengruppe grundsätzlich nicht statt", betont Beier, denn dies wäre eine "Ressourcenverschwendung". Nur noch schwer Erkrankte, Risikopatienten sowie medizinisches und pflegerisches Personal sollten getestet werden.

Zusammen mit der Allianz fachärztlicher Berufsverbände forderte der Hausärzteverband auch alle Fachärzte dazu auf, die Abläufe in den Praxen umzuorganisieren. Nur noch Notfälle und medizinisch absolut notwendige Untersuchungen sollten vorgenommen werden. "Alle aus medizinischen Gründen nicht zwingend erforderlichen Untersuchungen, Behandlungen und Operationen müssen verschoben werden."


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