Gefährliche Entwicklungen
Wissenschaftler in Sorge: Baumpilz befällt zum ersten Mal einen Menschen
11.4.2023, 10:42 Uhr
Wenn eine Pflanze oder ein Baum von dem Pilz Chondrostereum purpureum befallen wird, kann es zur sogenannten Silberblattkrankheit kommen. In der Folge verfärben sich die Äste und sterben schließlich ab. Erstmals hat der Pilz nun auch einen Menschen befallen.
Wie es in einem Bericht in der Zeitschrift "Medical Mycology Case Reports" heißt, suchte ein 61-jähriger Pflanzenforscher aus Indien einen Arzt auf, nachdem er mehrere Monate unter Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Husten, einem entzündeten Rachen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit litt. Bei den Untersuchungen entdeckten die Ärzte dann die Pilzinfektion, die einen Abszess verursacht hatte.
Zuerst vermuteten die Ärzte laut "t-online", dass es sich um eine bakterielle Infektion handelte. Erst im Labor konnte die Infektion als Pilzbefall identifiziert und die Pilzart Chondrostereum purpureum ermittelt werden.
Der Abszess konnte glücklicherweise entfernt und der Mann erfolgreich behandelt werden. Zur Behandlung gehörte auch ein Breitspektrum-Antimykotikum. Laut dem "Business Insider" nahm der Mann 60 Tage lang zwei Tabletten und konnte sich vollständig erholen.
Zwar sei es selten, dass ein gesunder Mensch von einem Pilz befallen wird, der normalerweise nur Pflanzen befällt - vorgekommen ist es bei anderen Pilzarten aber schon. Trotzdem machen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt Sorgen. Denn: Laut den Autoren der Fallstudie könnten diese Infektionen durch den weltweiten Temperaturanstieg häufiger auftreten. Die erhöhten Temperaturen öffnen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge "die Büchse der Pandora für neuere Pilzkrankheiten".
Wie der "Business Insider" weiter erklärt, sei es zwar eher unwahrscheinlich, dass Blattsilber in der Zukunft eine größere Bedrohung für den Menschen darstellen wird. Dennoch sollten Personen, die mit Pilzsporen arbeiten, eine qualitativ hochwertige Maske tragen. Dadurch solle das Einatmen potenzieller Krankheitserreger vermieden werden.