Achtung Zecken-Alarm!

Zeckensaison startet: Was Sie wissen sollten und worauf auch Tierhalter achten müssen

Teresa Treuheit

Online-Redakteurin

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23.04.2025, 12:43 Uhr
Es ist wieder so weit: Die Zecken-Hochsaison steht an. (Symbolbild)

© IMAGO/IlluPics Es ist wieder so weit: Die Zecken-Hochsaison steht an. (Symbolbild)

Sie lieben hohes Gras, Feuchtigkeit und sind vor allem in Wäldern und an Feldwegen sowie an Seen und Flüssen anzutreffen - die Zecken. Auch in Gärten und Parks liegen sie auf der Lauer, eigentlich überall wo Wild wechselt und Kleintiere vorkommen. Die Hochsaison der Zecken ist normalerweise zwischen März und Oktober, doch die milden Winter und höhere Durchschnittstemperaturen ermöglichen es den Zecken, auch außerhalb der üblichen Zeckensaison aktiv zu sein.

Zecken sind Parasiten, die auf Menschen, Hunde, Katzen und andere Tiere gehen, dort einige Zeit herumkrabbeln, an geeigneter Stelle durch die Haut stechen und vorübergehend Blut saugen. Dabei können die Parasiten auch Krankheiten übertragen: die „Borreliose“ und die Hirnhautentzündung „FSME“. Hunde können die Blutsauger noch zusätzlich mit gefährlichen Infektionskrankheiten wie „Babesiose“, der sogenannten Hundemalaria, infizieren.

Die Zecken-Borreliose und FSME bei Menschen

Laut des Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist die Borreliose mit geschätzten 60.000 bis 100.000 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste von Zecken übertragene Krankheit. Im Frühstadium äußert sich die Borreliose neben grippeartigen Symptomen oft durch eine Rötung der Einstichstelle. Ohne Behandlung kommt es nach Wochen bis Monaten im zweiten Stadium zu Entzündungen des Nervensystems und anderer Organe. Symptome können dann Taubheitsgefühle, schmerzhafte Nervenentzündungen und Lähmungen im Gesicht, an Armen und Beinen sein.

Die Zecken-Enzephalitis (FSME), beziehungsweise die „Frühsommer-Meningoenzephalitis“ ist eine Hirn- und Hirnhautentzündung. Laut des NABU bleiben zwei Drittel der Stiche von infizierten Zecken folgenlos, bei einem Drittel tritt nach etwa einer Woche eine Art Sommergrippe auf. Danach erleidet ein Teil der Erkrankten Entzündungen von Gehirn, Hirnhäuten und Nerven, die nicht immer folgenlos abheilen. Im Jahr 2023 gab es 587 Fälle von FSME, jedoch wird von einer wesentlich höheren Dunkelziffer ausgegangen.

Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung, gegen Borrelien steht aus verschiedenen Gründen eine Schutzimpfung für Hunde, jedoch nicht für den Menschen zu Verfügung. Doch was kann sonst gegen die kleinen Blutsauger getan werden und wie kann man sich und seine Haustiere schützen?

Auch Tiere können sich durch Zeckenstiche mit Borreliose und FSME infizieren. (Symbolbild)

Auch Tiere können sich durch Zeckenstiche mit Borreliose und FSME infizieren. (Symbolbild) © IMAGO/Dreamstime

Zecken-Krankheiten bei Tieren

Wie beim Menschen können Zecken auch anderen Tieren gefährliche Krankheiten übertragen. Die Parasiten können beispielsweise auch Katzen und Hunde mit Borreliose oder FSME infizieren. Erkrankte Tiere zeigen dann Symptome wie Abgeschlagenheit, Lahmheit, Fieber, Schwellungen der Lymphknoten oder Lahmheit. Die Symptome können bis zu drei Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten. Beim Bemerken dieser sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.

Doch die kleinen Blutsauger können bei Hunden auch noch die sogenannte „Hundebabesiose“ übertragen. Die „Hundemalaria“ ist lebensgefährlich für die Vierbeiner. Dabei werden die roten Blutkörperchen zerstört, was zur Blutarmut führt. Ohne Behandlung kann es nach nur wenigen Tagen zum Tod des Hundes kommen. Symptome sind Fieber und Bewegungsstörungen, zudem frisst der Hund nicht mehr, nimmt schnell ab und wirkt antriebslos.

Schutz vor Zeckenstichen

Um Gesundheitsprobleme zu vermeiden, sollte man sich und seine Tiere vor Zecken schützen. Zeckenbiotope mit Gräsern, Farnen und Büschen sollten im Sommer gemieden werden, aber generell gilt: Während und nach einem Aufenthalt im Freien ist die wichtigste Maßnahme das Absuchen der Kleidung und des gesamten Körpers von sich und seinem Tier. Wer eine Zecke entdeckt, sollte sie vorsichtig mit einer Zeckenzange entfernen. Falls anschließend eine Rötung oder Schwellung auftritt, sollte man sofort zum Arzt gehen.

Menschen können sich gegen FSME impfen lassen. Hunde können gegen Borreliose geimpft werden. Um seine Tiere jedoch schon vorbeugend zu schützen, können diese mit Zeckenschutz-Präparaten behandelt werden. Für einen möglichst großen Schutz, muss das Tier konsequent bis zum Ende der Zeckensaison behandelt werden.

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