Gegen FSME und Borreliose
Von Studien bestätigt: Natürliches Hausmittel zur Zeckenabwehr
24.4.2024, 10:23 UhrEs ist wieder Zeckensaison: Zwischen März und November laufen sowohl Menschen als auch Hunde und Katzen Gefahr, im Garten, in Wäldern und in Gebüschen von Zecken gebissen zu werden. Die Folgen können schwerwiegend sein: Die Parasiten übertragen mitunter lebensgefährliche Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose beim Menschen sowie Babesiose bei Haustieren.
Besonders Bayern gilt als FSME-Risikogebiet: Anfang des Jahres gab das Robert-Koch-Institut bekannt, welche Kreise und Kreisgebiete Deutschlands besonders betroffen sind. Kurz: Die Krankheit ist besonders im Süden und Südosten der Bundesrepublik vertreten. Bayern ist, mit Ausnahme sehr weniger Kreise, nahezu komplett als Risikogebiet gelistet.
So schützt Kokosöl vor Zecken
Ein Hausmittel, das überwiegend zum Kochen verwendet wird, soll aber Abhilfe schaffen und regelrecht Wunder wirken. Die Rede ist von Kokosöl. Das Öl, das aus dem Fruchtfleisch der Kokusnuss gewonnen wird, kann neben chemischen Sprays und Präparaten als natürliches Mittel Zecken bekämpfen.
Die Wirkung geht zurück auf einen speziellen Inhaltsstoff: Laurinsäure. Diese gesättigte Fettsäure ist in sehr hoher Konzentration in Kokosöl enthalten – und bei Zecken ganz und gar nicht beliebt. Dies legen sogar Studien nahe, die unter anderem das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegeben oder die FU Berlin durchgeführt hat. Letztere wies in Versuchen nach, dass bereits zehnprozentige Laurinsäure 81 bis 100 Prozent der Zecken dazu brachte, von der Testoberfläche abzulassen.
Wie schützt man sich mit Kokosöl vor Zecken?
Um von der schützenden Wirkung der Laurinsäure und damit der Zecken-Abwehrfunktion des Kokosöls zu profitieren, genügt es, das Hausmittel dünn auf dem Körper aufzutragen. Grundsätzlich empfiehlt es sich zudem, bei Ausflügen in Wälder lange Kleidung anzuziehen. An den potenziellen Eintrittsstellen, beispielsweise an den Knöcheln, wenn man eine lange Hose trägt, sollte man dann ebenfalls eine dünne Schicht auftragen.
Besonders wichtig sind Körperstellen mit dünner Haut, also zum Beispiel das Gesicht, die Ohren, die Leisten oder die Achseln. Laut einem "GEO"-Bericht eignet sich kaltgepresstes, unraffiniertes und biologisches Öl mit möglichst hoher Konzentration an Laurinsäure am besten. Die Wirkung hält rund sechs Stunden, anschließend sollte man die Schicht auffrischen. Ebenfalls wichtig: Laurinsäure und Kokosöl schrecken Zecken nachweislich ab, liefern aber dennoch keine Garantie, nicht gebissen zu werden. Demzufolge sollten Sie trotz der Anwendung dieses Wundermittels zur Sicherheit nach dem Ausflug ins Grüne nochmals am Körper überprüfen, ob sich nicht doch Parasiten eingebissen haben.
Kokosöl als Zeckenschutz bei Katzen
Prinzipiell hilft Kokosöl nicht nur am Menschen, sondern auch an Tieren gegen Zecken, schließlich wirkt die Laurinsäure auf die Parasiten gleichermaßen abweisend – ungeachtet ob sie auf Haut oder Fell aufgetragen ist. Und doch setzt Kokosöl dem lästigen Absuchen der Haustiere nach Ausflügen in den Wald kein Ende – zumindest kein absolutes Ende.
Das Problem liegt dabei an den Vierbeinern selbst: Wie "Herz für Tiere" auf seiner Webseite schreibt, ist Kokosöl "für Katzen nicht giftig oder gefährlich". Dennoch rät unter anderem der Tiernahrungsanbieter "Fressnapf" davon ab, Katzen zum Schutz vor Zecken mit Kokosöl zu behandeln: "Natives Kokosöl wird oft als natürliches Insekten- und Parasitenrepellent angepriesen, das sich auch als Zeckenschutz für Katzen eignet. Allerdings ist strengstens davon abzuraten, Katzen mit Kokosöl zu behandeln!", heißt es auf der Webseite.
Denn: Das Kokosöl und speziell der sonderbare Geruch irritiert Katzen, was zu übermäßigem Putzverhalten, extremen Stressreaktionen und in der Folge gar zu Selbstverletzung der Tiere führen kann. Deshalb sollte man vor der Behandlung der Katze mit Kokosöl in jedem Fall einen Tierarzt konsultieren und – sofern man sich tatsächliche für eine Anwendung des Hausmittels entscheidet – direkt nach dem Auftragen die Katze mit Spielchen ablenken.
Darauf sollten Hundebesitzer bei der Anwendung von Kokosöl achten
Ähnlich verhält es sich mit Hunden. Auch bei ihnen kann Kokosöl effektiv vor Zecken schützen und damit das Risiko senken, dass die Spinnentiere gefährliche Krankheiten übertragen. Kokosöl enthält laut dem "Gesundheitszentrum für Kleintiere Lüdinghausen" auch für Hunde keine giftigen Inhaltsstoffe. Allerdings können Hunde allergisch auf Kokosnuss reagieren. Demzufolge empfiehlt es sich auch hier, vorab einen Tierarzt zu konsultieren.
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