Attacken in Amberg: Seehofer will schärfere Abschieberegeln

dpa

2.1.2019, 08:06 Uhr

Dazu werde der frühere bayerische Ministerpräsident der Koalition Vorschläge machen. Einen solchen Vorstoß hatte Seehofer bereits Mitte Dezember für den Jahresanfang angekündigt.

Vier Tatverdächtige im Alter von 17 bis 19 Jahren aus Afghanistan und dem Iran hatten am Samstagabend unter Alkoholeinfluss Passanten unvermittelt geschlagen. Wie das bayerische Innenministerium nun mitteilte, stammen drei der Beschuldigten aus Afghanistan und einer aus dem Iran. Somit ist entgegen ersten Angaben der Ermittlungsbehörden kein Syrer unter den Tatverdächtigen.Zwölf Menschen wurden meist leicht verletzt. Die Beschuldigten kamen in Untersuchungshaft. "Die Ereignisse in Amberg haben mich sehr aufgewühlt", sagte Seehofer. "Das sind Gewaltexzesse, die wir nicht dulden können!"

Sensburg: "Person haben ihr Bleiberecht verloren"

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, forderte die Bundesregierung zu einer Stellungnahme auf: "Der Sprecher der Bundesregierung muss sich zu dem Fall erklären. Es kann nicht sein, dass es sich nur dann um eine 'Hetzjagd' handelt, wenn es um rechtsextreme Täter geht", sagte er der Zeitung.


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Es heiße zu dem Fall, die Motive der Täter seien nicht bekannt. "Ich will ihnen das Motiv nennen: Es ist eine tiefe Verachtung für unseren Staat und für die Menschen, die bei uns leben. Die vier Täter dürfen erst wieder in Freiheit kommen, wenn sie den Boden ihres Heimatlandes betreten."

Der CDU-Innenpolitiker Patrick Sensburg sagte der Bild: "Aus meiner Sicht haben die Person ihr Bleiberecht verloren und müssen abgeschoben werden. Dies gibt die aktuelle Rechtslage her."