Bericht: Scholz rastet wegen Impf-Chaos aus - "Richtig scheiße gelaufen"

Berlin - Die Verwirrung um die Impfstoffbeschaffung geht in die nächste Runde: Vizekanzler Olaf Scholz ging einem Medienbericht zufolge in einer internen Corona-Kabinettssitzung auf Ursula von der Leyen los.

Olaf Scholz, Finanzminister und Vizekanzler, gilt als kühler Kopf und rationaler, zurückhaltender Charakter in der Regierung. Eigentlich.

Wutausbruch des Vizekanzlers: "Keinen Bock, dass sich der Scheiß jetzt wiederholt"

Doch am Montag platzte Scholz in einer Kabinettssitzung laut einem Bericht der Bild mächtig der Kragen. Er wirft der EU-Kommission und ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen vor, bei der Impfstoff-Beschaffung versagt zu haben. Diese sei "richtig scheiße gelaufen", so Scholz.

Er habe mit Blick auf die Impfkampagne in Deutschland "keinen Bock, dass sich der Scheiß jetzt wiederholt". Dass sich Brüssel nach Ansicht des Vizekanzlers aus der Verantwortung stehle, sei "die nächste Sauerei".

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Scholz-Ausraster: Merkel lässt ihn erst gewähren - und schreitet dann ein

Die Attacke im Wahljahr kann auch als Seitenhieb auf Bundeskanzlerin Angela Merkel verstanden werden. Sie hatte sich zuletzt in einem Interview mit der ARD positiv über die Impfstoff-Bestellungen der EU geäußert. Sie glaube "dass im Großen und Ganzen nichts schief gelaufen ist".

Dennoch ließ sie Scholz im Kabinett laut den Informationen der Bild zuerst gewähren. Erst bei dem direkten Angriff auf von der Leyen sei sie eingeschritten und habe die EU-Kommissionspräsidentin verteidigt.

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken bestätigte den Vorfall in einer RTL-Sendung: "Tatsächlich muss man sagen: Olaf Scholz geht nicht oft auf die Art und Weise aus sich raus, da ist schon einiger Ärger zusammengekommen", sagte sie bei Guten Morgen Deutschland.

Panorama

31.12.2020, 12:57 Uhr

Ausbruch, Lockdown, Impfstoff: Die Chronik der Corona-Pandemie