Corona-Impfung für Kinder? Erste Testreihen mit AstraZeneca

Nicole Netter

Politik und Wirtschaft

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16.2.2021, 14:03 Uhr
Experten sind sich nach wie vor uneinig, inwiefern Kinder die Pandemie beeinflussen. 

© Bildagentur Muehlanger via www.imago-images.de, NN Experten sind sich nach wie vor uneinig, inwiefern Kinder die Pandemie beeinflussen. 

Wie der Spiegel berichtet, beginnt in Großbritannien eine Testreihe mit dem Impfstoff von AstraZeneca mit Kindern zwischen sechs und 17 Jahren. 300 Kinder sollen den Anfang machen. Für die Eltern – deren Zustimmung die Voraussetzung ist –, dürfte die Entscheidung eine schwierige Abwägung sein, so das Nachrichtenmagazin. Einerseits könnten ihre Kinder als Erste einen lang anhaltenden Schutz vor dem Coronavirus bekommen, andererseits ist das Mittel bisher nicht an Kindern getestet worden.

Risiko für die Kleinsten - selten aber möglich

Für die Verantwortlichen der nun anlaufenden Studie liege der Vorteil auf der Hand: "Wir könnten Kindern Immunität ermöglichen, und diese möglicherweise mit einem zusätzlichen Boost bis zum Ende ihres Lebens verstärken", sagte Sara Gilbert von der Oxford University der Times, deren Forschungsteam den Impfstoff mitentwickelt hat und nun auch die Studie mit Kindern betreut.

Zudem könne Covid-19 auch bei Kindern in seltenen Fällen zu schweren Erkrankungen führen, betonte der britische Kinderärzteverband Royal College of Paediatrics and Child Health. Mit einer Impfung wären sie besser geschützt.

Womöglich ebbe die Pandemie erst ab, wenn auch Kinder geimpft sind, immerhin machen die unter 16-Jährigen in Deutschland rund 15 Prozent der Bevölkerung aus.


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"Wenn Kinder und Jugendliche nicht geimpft werden können, bedeutet das tatsächlich, dass der Anteil der restlichen Bevölkerung, der erfolgreich immunisiert werden muss, entsprechend ansteigt", sagt der Epidemiologe André Karch, stellvertretender Direktor des Instituts für Epidemiologie und Sozialmedizin an der Medizinischen Fakultät Münster gegenüber dem Nachrichtenmagazin.

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