"Erhöhte Last": Lernplattform Mebis hält wieder nicht stand
17.12.2020, 12:33 UhrDer Ärger um die Lernplattform Mebis nimmt kein Ende: Am Donnerstag hat es erneut Schwierigkeiten gegeben. Ab etwa 7.55 Uhr kam es bayernweit teils zu Wartezeiten und auch Abbrüchen, wie das Kultusministerium bestätigte. Ursache dafür sei "eine stark erhöhte Last aufgrund einer hohen Nutzerzahl".
Das Problem: Viele Schülerinnen und Schüler melden sich am Morgen gleichzeitig an. Das liegt auch daran, dass manche Lehrer verlangen, dass die Schüler innerhalb eines relativ kurzen Zeitfensters - beispielsweise 8.00 Uhr bis 8.15 Uhr - auf der Plattform ihre "Anwesenheit" bestätigen.
Am Donnerstag gab es zudem einen Hackerangriff auf das IT-Dienstleistungszentrum, der nach Angaben des Ministeriums jedoch rasch abgewehrt werden konnte. Der Angriff sei aber nicht ursächlich für die Probleme bei Mebis gewesen, sagte ein Sprecher.
Bereits am ersten Tag des harten Lockdowns gab es reichlich Ärger um Mebis. Es kam zu langen Wartezeiten beim Einloggen, andere Nutzer flogen kurzerhand wieder aus dem System. Immerhin: "Im Vergleich zu Mittwoch ist eine Verbesserung der Situation zu verzeichnen", berichtete das Kultusministerium am Donnerstag. Am Vortag seien 220.000 Nutzer registriert worden.
Harter Lockdown - Schulen schließen: Das sind die neuen Corona-Regeln in Bayern.
In Bayern gibt es rund 1,65 Millionen Schüler, die spätestens mit dem harten Lockdown vom Mittwoch nicht mehr in die Schule gehen dürfen. Verpflichtend vorgeschrieben ist Distanzunterricht in den drei Tagen bis zu den vorgezogenen Weihnachtsferien zwar nur für die Abschlussklassen, aber auch in den anderen Jahrgangsstufen können die Schulen aktiven Distanzunterricht anstelle von selbstständigem "Distanzlernen" anbieten.
Die Probleme bei der staatlichen Lernplattform sorgen immer wieder für Unmut. Das Ministerium weist zwar ständig darauf hin, dass Mebis nur eines von mehreren Werkzeugen für digitalen Unterricht sei, doch hat Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) inzwischen von der Staatskanzlei den klaren Auftrag bekommen, dass das System nach den Weihnachtsferien störungsfrei laufen muss.
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