Kommentar: Schule schwänzen für das Klima - richtig so!

Manuel Kugler

Politikredakteur

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25.1.2019, 11:01 Uhr

Schüler, die von ihren Lehrern massiv unter Druck gesetzt werden, Schulleiter, die per Durchsage schon einmal vorsorglich Verweise androhen: Solche Berichte erreichen unsere Redaktion auch aus Schulen in der Region. Viele Rektoren wollen es nicht hinnehmen, dass Schüler dem Unterricht fernbleiben und zur Klima-Demo nach Berlin fahren. In Deutschland gelte schließlich nicht umsonst Schulpflicht.

Natürlich kann man so argumentieren, aus rein juristischer Sicht muss man wohl sogar so argumentieren. Aber, mit Verlaub: Es ist ja nicht so, dass mit dem bisher einzigen Phänomen dieser Art gleich das Ende der Schulpflicht eingeläutet wird. Zumal die Schüler tun, was die ältere Generation doch immer von ihnen einfordert: Sie zeigen politisches Engagement, stehen auf für die Themen, die ihnen am Herzen liegen.

Lehrer sollten Rückgrat zeigen

Natürlich werden viele Klimawandelskeptiker nun wieder ätzen, die Kinder seien Opfer einer Gehirnwäsche von "den Medien" oder "den Altparteien" geworden, und natürlich werden diese Skeptiker wieder ihre obskuren Links posten und argumentieren, dass wir alle trotz Artensterben, trotz Abholzung, trotz Umweltverschmutzung doch nichts ändern müssen an unserem Lebensstil. Wer so konsequent die Augen vor wissenschaftlichen Erkenntnissen verschließt, dem ist aber ohnehin nicht mehr zu helfen.

Die Schüler beweisen mit ihrem Entschluss, für die Zukunft des Planeten auf die Straße zu gehen und dafür auch Strafen in Kauf zu nehmen, eines: viel Rückgrat. Auch Lehrer und Rektoren sollten Rückgrat zeigen. Einige haben es - auch das hören wir von Schulen in der Region - bereits getan. Respekt dafür.


#FridaysforFuture, Schwänzen für das Klima: Das steckt hinter dem Schulstreik.


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