Kommentar: Warum in der Kulturbranche der Ruf nach Öffnungen laut wird

Thomas Correll

Leben

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21.2.2021, 18:15 Uhr
Maßnahmen gegen die Pandemie lassen die Kultur weiter leiden - selbst an Statuen sind die Zeichen der Zeit zu sehen.

© Michael Matejka, NN Maßnahmen gegen die Pandemie lassen die Kultur weiter leiden - selbst an Statuen sind die Zeichen der Zeit zu sehen.

Der Wunsch nach Sonderbehandlung hat derzeit Konjunktur. Nachdem die Politik (törichterweise) Friseurläden eine solche zugesteht, ist es kein Wunder, wenn auch in der Kultur die Rufe nach Ausnahmen laut werden. Veranstalter, Buchhandel, Opernsänger – sie alle begründen gut, warum Öffnungen möglich und nötig sind. Der Haken: Wenn alle, die mit guten Argumenten Öffnungen fordern, diese auch bekommen, sind wir am Ende mit dem Lockdown. Jede Ausnahme kann in der Pandemie gefährlich sein – und schürt Neid. Dass die hart angeschlagene Kultur zum Teil schlechter behandelt werden soll als der Einzelhandel, ist dennoch inakzeptabel.

Einen Silberstreif am Horizont gibt es: Kreative finden Wege. Der Deutsche Bühnenverein legt heute im Verbund mit Wissenschaftlern und weiteren Organisationen (etwa dem DFB) einen Drei-Stufen-Plan vor, der Veranstaltungen wieder möglich machen soll. Der Plan orientiert sich an Hygienekonzepten, Auslastung und dem Einsatz von Schnelltests. Ein Versuch, der Pandemie stückchenweise Normalität zu entreißen, ohne neue Infektionswellen zu riskieren. So kann es gehen.

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