Neue Corona-Verordnung

Medienbericht: Erstes Bundesland prüft Quasi-Lockdown für Ungeimpfte

29.10.2021, 12:43 Uhr
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, möchte das 2G-Modell in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens verpflichtend einführen.

© JOHN MACDOUGALL, AFP Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachsen, möchte das 2G-Modell in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens verpflichtend einführen.

Die Infektionszahlen steigen in Deutschland deutlich. Hinzu kommt, dass die Impfquote längst nicht so hoch ist, wie sie sein könnte. Viele der Ungeimpften wollen auch weiter auf den Piks in den Arm verzichten, wie eine Forsa-Umfrage jüngst ergeben hat. In Sachsen erwägt die Landesregierung nun offenbar, die Reißleine zu ziehen. Eine neue Corona-Verordnung soll schneller als geplant kommen, berichtet die Leipziger Volkszeitung (LVZ).

Dem Bericht nach soll mit der Verordnung das 2G-Modell in vielen Bereichen verpflichtend werden. Die LVZ bezieht sich dabei auf Informationen aus Regierungskreisen. Die Maßnahmen würden eine Art Lockdown für Ungeimpfte bedeuten. Menschen ohne Immunisierung dürften dann nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs, etwa in Supermärkten oder Apotheken, einkaufen gehen. Auch Friseurbesuche und die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleistungen wären noch möglich.

Unabhängig von dem Bericht der LVZ sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bereits am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Dresden: "2G ist jetzt ein zwingendes Muss. Die Infektionen bei den ungeimpften Menschen bestimmen diese vierte Welle."

In Sachsen läuft die gültige Corona-Verordnung am 17. November aus. Das Bundesland hat mit 253,9 Infektionen pro 100.000 Einwohner die zweithöchste Inzidenz und liegt hinter Thüringen (288,9) und vor Bayern (221,9). Auch im Freistaat sollen die Corona-Regeln verschärft werden. Wie die bayerische Landesregierung auf die steigenden Infektionszahlen reagieren möchte, lesen Sie hier.

Verwandte Themen