"Gefährliche, komplexe Situation am Flughafen"

Ministerin: Erster Flug nach Kabul nach schwieriger Landung erfolgt

17.8.2021, 08:32 Uhr

"Wir haben eine sehr unübersichtliche, gefährliche, komplexe Situation am Flughafen, vor allen Dingen durch die Menschenmengen", sagte die CDU-Politikerin am Dienstagmorgen im ARD-Morgenmagazin.


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"Wir haben es gestern geschafft, in einer wirklich halsbrecherischen Landung unsere Maschine zu Boden zu bringen. Wir haben vor allen Dingen Soldaten dorthin gebracht, die jetzt absichern, damit die Leute, die wir rausfliegen wollen, auch überhaupt die Möglichkeit haben, zum Flugzeug zu kommen. Das war gestern der Hauptauftrag", so die Ministerin.

"Wir hatten nur ganz wenig Zeit und deswegen haben wir nur die mitgenommen, die jetzt wirklich auch vor Ort waren, und die konnten gestern wegen der chaotischen Situation noch nicht in einer größeren Zahl am Flughafen sein", sagte Kramp-Karrenbauer. Auf die in einem Medienbericht genannte Zahl von sieben Personen von der offiziellen Ausflugsliste an Bord der Maschine ging sie nicht explizit ein.

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Johann Wadephul, sagte im Deutschlandfunk zu der Zahl: "Das stimmt. Es sind nur sieben. Wir hatten nur einen ganz kurzen Slot von 30 Minuten für die Maschine, und wir konnten nur die mitnehmen, die jetzt da waren", sagte der Außenpolitiker. "Es wäre auch unverantwortlich gewesen, weil gar nicht sicher war, dass die Maschine landen konnte, mehr dort jetzt schon zum Flughafen zu bringen." Der wesentliche Zweck der ersten Landung sei es gewesen, "robuste Kräfte an Land zu bringen, zum Flughafen", um ein Lagebild zu bekommen.

Ministerin Kramp-Karrenbauer sagte in der ARD: "Wir haben jetzt alles über Nacht für die Evakuierung vorbereitet." Sie fügte an: "Die zweite Maschine wartet gerade auf die Freigabe der Amerikaner, dass sie nach Kabul aufbrechen kann, damit wir mit den Evakuierungen beginnen können."


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Nach Angaben Kramp-Karrenbauers gibt es zwei Szenarien. Nach dem ersten könne der Flughafen nur für einen kurzen Zeitraum offengehalten werden. "Dafür haben wir auch sehr robuste Kräfte jetzt vor Ort und verstärken weiter." Das zweite Szenario sei der Aufbau einer richtigen Luftbrücke. Dafür seien am Ende bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten vorgesehen.

Die Ministerin kündigte zugleich eine Aufarbeitung der jüngsten Ereignisse an. "Es gibt vieles, was wir auch innerhalb der Nato aufarbeiten müssen. Es wird dann aber auch die Fragen an uns geben, inwieweit wir bereit sind, die Konsequenzen dann auch zu tragen, und inwieweit wir bereit sind, auch Maßnahmen zu ergreifen, die wir bisher den Amerikanern überlassen haben."


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In der Nacht zum Dienstag war das erste Bundeswehrflugzeug auf dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul gelandet und hatte dort seinen Evakuierungseinsatz begonnen.