Frust bei Airlines und Urlaubern

Nach Koffer-Chaos an deutschen Flughäfen: Krisentreffen geplant - darum geht es

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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28.6.2022, 08:36 Uhr

Es war ein Schock für viele Urlauber vor wenigen Tagen: Ein Flieger hebt vom Nürnberger Airport ab Richtung Sonne – die Koffer der Passagiere bleiben jedoch am Airport zurück. Zahlreiche Menschen mussten ihren so lange erwarteten Urlaub ohne Klamotten, Medikamente und weitere Utensilien verbringen.

In London waren die Bilder noch drastischer: Tausende Koffer stapelten sich vor wenigen Tagen in den Abflughallen – das Personal habe keine Chance mehr gehabt, diese Situation zu bewältigen. Bilder auf Twitter dazu gingen in Windeseile viral.

In Düsseldorf rückte nun sogar die Feuerwehr an – auch hier kam es zu einem Koffer-Chaos. Deutschland und Europa – kurz vor der Hauptreisezeit im Sommer haben die Airports ein echtes Logistikproblem. Wie die BILD nun erfahren haben will, soll es am Mittwoch zu einem Krisengipfel kommen. Am Tisch sitzen dann führende Politiker und Experten, Flughafen-Chefs und auch die Airline-Bosse.

Viele Fluglinien hätten demnach Vorgänge wie Gepäckabfertigungen an Dienstleister abgegeben. Das Problem: Die Firmen fänden kaum noch Personal. Ähnlich wie in der Gastronomie oder beim Sicherheitspersonal hätten sich viele Menschen während des monatelangen Lockdowns, in dem nicht nur der Nürnberger Airport zu einem Geisterort wurde, neue Jobs in alternativen Branchen gesucht.

Bei dem Treffen am Mittwoch solle nun über kurzfristige Möglichkeiten beraten werden, damit das Chaos in den kommenden Wochen nicht noch größer wird. Auch die Bundespolizei und andere Behörden seien bei dem Treffen vertreten.

Um diese Punkte geht es

Um die Situation zu beruhigen, soll an vielen Flughäfen das Nachtflugverbot befristet gelockert werden. Um je eine Stunde in der Früh und in der Nacht. Der Vorteil: Nicht alle Flieger müssten gleichzeitig abgefertigt werden.

Lukrative Spitzenzeiten-Slots sollen zudem weiter über den Tag verteilt werden. Die Folge: Weniger Einnahmen, aber durch die Entzerrung auch weniger Chaos an den Gepäckschaltern.

Zudem sollen Airlines nur noch ein Handgepäck und eine Laptop- oder Handtasche zulassen. Der Gedanke hier: Sicherheitskontrollen bei Vielpackern dauern vier- bis fünfmal länger.

In den kommenden Tagen könnte es zudem aus einem weiteren Grund erneut zu einer angespannten Lage kommen: Gleich mehrere Airlines gaben einen Streik bekannt. Betroffen sind hier vor allem Ziele in Spanien. Flüge nach Barcelona oder Mallorca sollen vermehrt bestreikt werden. Auch den Nürnberger Airport könnte das im Einzelfall noch betreffen.

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