Ein Faktencheck
Polemik, Lügen, Manipulation: Trumps absurdeste Behauptungen - was der US-Präsident alles glaubt
6.11.2024, 19:39 UhrLegale Ladendiebstähle
Während einer Pressekonferenz im August 2024 hatte Trump behauptet, dass die amtierende Vizepräsidentin, Kamala Harris, dafür verantwortlich sei, dass man im Bundesstaat Kalifornien "jetzt legal Läden ausrauben dürfe" - solange die Beute weniger als 950 Dollar wert ist.
Fakt ist: Ein Gesetz, wonach Ladendiebstähle legal sind, gibt es nicht.
Der 78-Jährige hatte erklärt, dass er ein Artikel gelesen habe. "Es gibt Diebe, die mit Taschenrechnern in die Läden gehen und ausrechnen, wie viel es (die Beute) ist. Denn wenn es weniger als 950 Dollar sind, können sie den Laden ausrauben und werden nicht angeklagt. Das war sie, die das getan hat", sagte Trump. "CNN" hatte die Aussage korrigiert und gesagt, dass ein Diebstahl unter 950 Dollar weiterhin mit einer bis zu sechsmonatigen Haftstrafe geahndet wird. Zudem hatte der republikanische Gouverneur Arnold Schwarzenegger 2010 die Schwelle für schweren Ladendiebstahl von 400 auf 950 Dollar angehoben und so einen neuen Straftatbestand erschaffen.
Einwanderer essen Haustiere
Während eines TV-Duells im September 2024 treffen Kamala Harris und Donald Trump aufeinander. Dort äußerte der 78-Jährige die nun berühmten Worte: "In Springfield essen die Menschen, die neu dort sind, die Hunde. Sie essen die Katzen. Sie essen … sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben."
Fakt ist: In Springfield, Ohio, hatten haitianische Einwanderer keine Haustiere gegessen.
Die Behörden in Springfield hatten nach dem Duell betont, dass solche Anschuldigungen unbegründet sind und der Polizei der Stadt keine derartigen Fälle vorliegen.
Straftat liegt in den Genen
Im Oktober 2024 hatte Trump im Gespräch mit Radiomoderator Hugh Hewitt behauptet, dass unter der Regierung von Biden und Harris 13.000 Migranten in die USA eingewandert waren, diese seine verurteilte "Mörder". "Mörder - ich glaube, das liegt in ihren Genen."
Fakt ist: Die 13.000 wegen Mordes verurteilten Einwanderer sind über viele Jahre eingewandert, nicht nur innerhalb der letzten vier. Auch liegt "eine Straftat zu begehen" in niemandes Genen.
Wie die "BBC" berichtet, befanden sich im Juli 2024 13.099 Nicht-Staatsbürger in den USA, welche wegen Mordes verurteilt wurden. Diese waren jedoch innerhalb der letzten 40 Jahre eingewandert, so auch während Trumps Amtszeit. Jüngst hatte eine Studie der Stanford University zudem belegt, dass Einwanderer in den USA mit 60 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit inhaftiert werden als in den USA geborene Männer.
Einwanderer wohnen in Luxushotels
Während eines Wahlkampfauftrittes im November 2024 hatte Trump behauptet, dass Harris Einwanderer in New York in Luxushotels unterbringt, während die amerikanische Bevölkerung ihr Zuhause verliere.
Fakt ist: Kaum Einwanderer leben in Luxushotels.
Das "Wisconsin Watch"-Projekt für investigativen Journalismus hatte berichtet, dass wenige gehobene Hotels wie das "Roosevelt" Einwanderer beherbergen, viele kommen aber in "erschwinglichen Unterkünften unter". Sean Hennessey, ein Berater des Hotelgewerbes, sagte der "New York Times", dass es vor allem Zwei-Sterne-Hotels sind, die undokumentierte Migranten beherbergen.
Trump irrt sich nie
Während eines Auftrittes 2015 in der "The Tonight Show with Jimmy Fallon"-Show wurde Donald Trump gefragt, ob er sich denn jemals entschuldige. Dem entgegnete er: "Ich finde, sich zu entschuldigen ist eine tolle Sache, aber man muss sich auch irren. Ich werde mich auf jeden Fall entschuldigen, irgendwann in der hoffentlich fernen Zukunft, wenn ich mich jemals geirrt habe.
Fakt ist: Trump irrt sich oft.
"The Washing Post" hatte analysiert, dass Trump alleine am 02. November 2020, ein Tag vor der damaligen Präsidentschaftswahl, 503 falsche oder irreführende Aussagen getätigt hatte. Zum Ende seiner ersten Amtszeit hatte Trump 30.573 Unwahrheiten verbreitet. Im Durchschnitt seien das etwa 21 falsche Behauptungen pro Tag, erklärte das Nachrichtenportal.