Bundestagswahl 2025
So sieht die Sitzverteilung im Bundestag aus - und diese Koalitionen sind möglich
24.02.2025, 08:31 Uhr
Nach der Wahl ist vor den Koalitionsverhandlungen: Die Union hat die Bundestagswahl klar gewonnen und dürfte mit Friedrich Merz den nächsten Kanzler stellen. Kanzlerkandidat Friedrich Merz muss nun eine Koalition bilden. Vieles deutet auf ein Bündnis mit der SPD hin. Doch dass man sich einigt, ist noch lange nicht ausgemacht. Bis Ostern will Merz fertig sein. Bereits diese Woche soll es erste Gespräche geben, sagt Fraktionsvize Jens Spahn. Die Union will bei der Bildung einer neuen Regierung Tempo machen. Spahn im ARD-"Morgenmagazin": "Aus unserer Sicht kann es sehr, sehr schnell losgehen." Er verwies auf die Weltlage und den Ukraine-Konflikt. "Da braucht es deutsche Führung in Europa."
Die Union werde Kompromisse machen müssen. Entscheidend aber sei, ob es einen gemeinsamen Willen aus der politischen Mitte von Union und SPD heraus gebe, Deutschland wieder stark zu machen, Vertrauen in die Demokratie zu stärken und Migration zu begrenzen. "Mein Eindruck ist, auch in der SPD sehen viele, dass wir da gemeinsam was tun können und tun sollten, und dann finden wir auch Kompromisse." Einfach wird es wohl trotzdem nicht, denn inhaltlich gibt bei beiden Parteien teils deutliche Differenzen.
Die Union kommt nach dem vorläufigen Ergebnis auf 28,6 Prozent, dahinter die AfD auf Platz zwei. Dann folgen die SPD, die auf ein historisches Tief abstürzt, sowie die Grünen. Die Linke ist überraschend stark im Bundestag vertreten. BSW und FDP scheitern dagegen an der Fünf-Prozent-Hürde und verpassen den Einzug ins Parlament. Am wahrscheinlichsten ist nun eine Koalition mit der SPD, denn eine schwarz-grüne Koalition hat keine Mehrheit der Mandate. Ein Zusammengehen mit der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD, die sich auf 20,8 Prozent verdoppelte, hat CDU-Chef Merz ausgeschlossen. Mögliche Szenarien können Sie mit unserem Koalitionsrechner selbst durchklicken.
Der Bundeswahlausschuss wird das endgültige amtliche Ergebnis der Bundestagswahl 2025 voraussichtlich am 14. März 2025 in einer öffentlichen Sitzung im Deutschen Bundestag in Berlin feststellen und bekannt geben. Olaf Scholz (SPD) bleibt zunächst im Amt. Auf "X" schrieb Friedrich Merz, Europa warte auf Deutschland. "Wir müssen jetzt wieder schnell handlungsfähig werden." Der neue Bundestag wird wegen einer Reform deutlich schlanker sein. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf 630 begrenzt – mehr als 100 weniger als aktuell. Dafür fallen die sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandate weg, die bisher das Parlament oft stark aufgebläht haben. Künftig kommen mit Erststimme gewählte Kandidaten nur noch in den Bundestag, wenn ihre Partei auch genügend Zweitstimmen hat.
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