Söder: "Ich glaube, der Lockdown wird verlängert werden müssen"
7.2.2021, 20:46 Uhr
Einerseits zeigte sich Söder am Sonntag im ARD-"Bericht aus Berlin" erleichtert, dass die Einschränkungen wirken und die Zahlen der Infektionen nach unten drücken konnten. Gleichzeitig äußerte er Verständnis für alle, die müde der Maßnahmen sind oder sich in ihrer Existenz bedroht fühlen. Andererseits ist der Ministerpräsident aber aufgrund der Mutationen besorgt und warnte davor, jetzt überstürzt zu lockern. Als oberster Maßstab gelte immer noch die Sicherheit.
Lockdown-Ende: Warum wir behutsam vorgehen müssen
Lockdown-Verlängerung aus Söders Sicht wahrscheinlich
"Es hat keinen Sinn, jetzt einfach abzubrechen", sagt Söder. Würde man jetzt alles öffnen, "dann sind wir in zwei, drei Wochen vielleicht sogar in einer schlimmeren Situation als vorher", antwortete der CSU-Chef auf die Frage des Moderators, ob mit einer Verlängerung des Lockdowns zu rechnen sei. Er zeigte sich besorgt, dass überstürzte Lockerungen zu einer dritten Welle und weiteren Lockdowns führen könnten. Man müsse äußerst vorsichtig sein und keinen Fehler machen.
Weiter "auf Sicht fahren"
Im Hinblick auf einen Fahrplan zur Öffnung sprach sich der Politiker gegen zu strikt terminierte Pläne aus. "Ich warne jetzt schon ein bisschen davor, dass wir sozusagen durchexerzierte Stufenpläne mit acht, neun, oder zehn Stufen haben, die dann möglicherweise auf den Tag terminiert sind und dann nicht zu halten sind."
Weiterhin plädierte er dafür, noch etwas Geduld zu haben, um dann guten Gewissens öffnen zu können."Das Auf-Sicht-fahren nervt. Aber das Auf-Sicht-fahren ist das einzige, was wirklich hilft. Denn der Herausforderer, vor dem wir stehen, - Corona - hält sich null an Termine, die wir setzen."
Über eine Perspektive werde aber bei den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch gesprochen, sagte Söder. Die werde es sicher geben - "ganz klar". "Wie und wie lange und in welchem Umfang, das muss man noch diskutieren." Es sei wichtig, kleinere Signale zu setzen - beispielsweise bei personennahen Dienstleistungen wie Friseuren. "Aber alles vernünftig Schritt für Schritt", so der CSU-Chef. "So einen Weg wie in anderen Ländern, jetzt bei einer Inzidenz von fast 140 einfach alles aufzumachen, und wie es manchmal auch die FDP fordert, ein paar Masken und Testen noch dazu, das hat leider nicht funktioniert."
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