Spahn: Der digitale Impfpass kommt noch in diesem Jahr
24.2.2021, 14:02 Uhr+++ Auf Nachfrage der SPD, wann Arztpraxen mit Corona-Impfungen starten werden, weist Spahn darauf hin, dass einige Länder bereits an Umsetzungen für Arztpraxen arbeiten.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn mahnt vor Pandemiemüdigkeit und neuen Herausforderungen, die die Mutationen des Virus mit sich bringen. Für stabilere und flächendeckendere Testmöglichkeiten sollen Schnelltests und seit heute zugelassen auch Selbsttests dienen. Gerade zukünftig im Falle von Lockerungen, sollen Selbsttests für mehr Sicherheit in der Öffentlichkeit sorgen.
+++ Die Testkapazitäten sollen künftig ausgebaut werden. "Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass bereits morgen für jeden Selbsttests zur Verfügung stehen", so der Gesundheitsminister.
+++Zero-Covid-Strategie: "Ist nicht unser Ansatz. Wir suchen eine Balance zwischen Freiheit und Gesundheitsschutz. Eine Inzidenz von null ist nicht erreichbar."
+++Pocken und Kinderlähmung sind Viren, die wir weltweit (fast) besiegt haben. Das war nur durch einen weltweiten Kraftakt möglich. Den Corona-Virus kriegen wir durch Kooperation in Sachen Impfstoffproduktion besser hin als durch Zwangslizenzen.
+++Kostenlose Schnelltests, ja oder nein? In welchem Umfang Tests für Jedermann bezuschusst werden, hängt von den Marktpreisen ab. Diese stehen bis dato noch nicht fest.
+++Bundesgesundheitsminister Spahn betont, dass in Deutschland im Gegensatz zu Österreich höhere Anforderungen für Selbsttests bestehen. "Heute haben wir die ersten drei Selbsttests in einer Sonderzulassung genehmigt und weitere werden folgen", sagt Spahn. Ob Tests bezuschusst werden oder gar kostenlos angeboten werden sollen, hänge noch vom tatsächlichen Marktpreis der Selbsttests ab. "Kostenlos ist nix, einer zahlt immer", betont Spahn.
+++Rolle der Selbsttests im Alltag: Selbsttest kann bei konkreten Situationen helfen, zum Beispiel im familiären Bereich, bei Konzertbesuchen oder anderen großen Veranstaltungen. Dies ist nicht zu vergleichen mit PCR-Tests, die zum offiziellen Nachweis dienen. Tests seien im Gegensatz zum Impfstoff wesentlich einfacher skalierbar, so Spahn. Deshalb können sich die Preise und die Verfügbarkeiten der Selbsttests in Zukunft deutlich verbessern.
+++Ein digitaler Impfpass soll eingeführt werden. Dieser wird derzeit entwickelt. Der Gesundheitsminister weist darauf hin, dass ab dem Jahr 2022 für alle Impfungen ein digitaler Impfpass ohnehin geplant sei. Für die Corona-Impfung soll jedoch bereits zuvor zusätzlich zum analogen Impfpass auch ein digitaler Nachweis für die Impfung kommen.
+++Eine generelle Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wird es nicht geben, so der Gesundheitsminister.
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+++Impfangebot für Kinder: Bisher gibt es noch keine Zulassungen. "Da möchte ich aber Studienergebnisse abwarten", so der Gesundheitsminister. Fast alle Hersteller führen momentan solche Studien durch. "Wenn das Umfeld der Kinder und Jugendlichen geimpft ist, ist ein größtmöglicher Schutz gegeben." Er sehe positiv, dass die Impfstoffe nicht nur vor einer Infektion schützen und mögliche Krankheitsverläufe deutlich abschwächen, sondern auch die Infektiosität von Geimpften deutlich reduziert sei.
+++Der Gesundheitsminister bekräftigt noch einmal, dass bis Mitte dieses Sommers alle Erwachsenen ein Impfangebot bekommen werden.
+++ "Es stehen mittlerweile deutlich mehr Schnelltests und nun zusätzlich auch Selbsttests zur Verfügung", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Darin liege in dieser Phase der Pandemie eine Chance - auch mit ansteckenderen Virusmutationen. "Mit mehr Testen finden wir bisher unentdeckte Infektionen."
+++ Drei Selbsttests erhalten Sondergenehmigung: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat jetzt die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Selbsttests erteilt, die man auch ohne Schulung zu Hause machen kann. Bei allen drei Tests würden die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich entnommen, erklärte ein Sprecher am Mittwoch.
+++ Spahn hatte ursprünglich angekündigt, dass ab 1. März ein Angebot für alle Bürger kommen solle, sich kostenlos von geschultem Personal mit Antigen-Schnelltests testen zu lassen - etwa in Testzentren, Praxen oder Apotheken. Darüber soll nun aber erst bei den Bund-Länder-Beratungen am 3. März gesprochen werden. Wegen der Verzögerung muss sich Spahn deshalb um 13 Uhr im Bundestag den kritischen Fragen der Abgeordneten stellen.