Spahn unterzeichnet Impfverordnung: Jetzt steht fest, wie Deutschland impfen will

18.12.2020, 14:25 Uhr
Jens Spahn warnt vor einem langen Winter und bittet erneut um Geduld.

© Kay Nietfeld, dpa Jens Spahn warnt vor einem langen Winter und bittet erneut um Geduld.

Die erste Corona-Impfphase in Deutschland, in der vor allem sehr alte Menschen oder Pflegeheimbewohner geimpft werden sollen, wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein bis zwei Monate dauern. "Die Schwächsten zu schützen, das ist das erste Ziel unserer Impfkampagne", sagte der CDU-Politiker am Freitag anlässlich der Unterzeichnung der Corona-Impfverordnung, in der eine entsprechende Impfreihenfolge festgelegt wird. Man werde mindestens ein bis zwei Monate brauchen, bis dieses Ziel erreicht sei. Erst dann könne man darüber nachdenken, Zug um Zug das Angebot zu verbreitern. "Das heißt für uns alle: Der Winter wird noch lang."


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"Jeder zweite Todesfall ist ein über 80-Jähriger, eine über 80-Jährige", sagte Spahn weiter. Deswegen würden alle Länder in den Pflegeeinrichtungen beginnen. Auch die Ärzte und Pflegerinnen und Pfleger in Kliniken gehörten zur ersten Priorität. Aber in den ersten Tagen werde zuallererst in den Pflegeeinrichtungen geimpft.

Alle anderen bat der Minister erneut um Geduld. "Ich bitte Sie darum abzuwarten, bis auch Sie an der Reihe sind. Wir beginnen zuerst mit den Älteren, den Hochbetagten, denjenigen, die sie pflegen und betreuen, um genau diese besonders Verwundbaren zu schützen." Geplant ist, dass die Impfungen in Deutschland am 27. Dezember beginnen.

Bitte um Kontaktbeschränkungen auch um Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bevölkerung angesichts der aktuellen Corona-Zahlen dazu aufgerufen, auch über die anstehenden Weihnachtsfeiertage Kontakte einzuschränken. "Es macht keinen Sinn, nur die Schulen und den Einzelhandel zu schließen, wenn es gleichzeitig im privaten Bereich keine Einschränkungen der Kontakte gibt", sagte er am Freitag in Berlin. Er bitte einmal mehr, auch über die Feiertage nicht nur im öffentlichen Bereich, beim Bereich von Einkaufen und Schule, sondern auch im privaten Bereich, die Kontakte zu reduzieren. "So schwer es fällt." Die Zahlen zeigten, man müsse diese Dynamik brechen.


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Erstmals hatten die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden mehr als 30.000 neue Corona-Infektionen übermittelt. Die Behörde gab am Freitagmorgen auf ihrer Website 33.777 neue Fälle an. Allerdings enthält die Zahl rund 3500 Nachmeldungen aus Baden-Württemberg, die am Vortag aus technischen Gründen nicht übermittelt worden waren. Am Donnerstag gab das RKI die Zahl der neu gemeldeten Fälle mit 26.923.

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