Thüringen will kurzfristig 200 Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen

Erfurt - Thüringens Migrationsminister Dirk Adams will dem Bundesinnenministerium anbieten, kurzfristig bis zu 200 Flüchtlinge aufzunehmen, die derzeit auf griechischen Inseln ausharren.

Wenn der Bund Menschen aus den griechischen Lagern nach Deutschland hole, sei Thüringen "gerne bereit, auch über das normale Maß - und das normale Maß ist der Königsteiner Schlüssel - hinaus Menschen aufzunehmen", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Möglich sei dies vor allem durch freie Kapazitäten in der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl. Er gehe davon aus, dass die ersten Flüchtlinge aus den griechischen Lagern möglicherweise im August aufgenommen werden könnten, sagte Adams.

Etwa 900 Menschen sollen kommen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte am Freitag zum Abschluss der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern in Erfurt von etwa 900 Menschen gesprochen, die nach Deutschland kommen sollen. Es gehe dabei um 243 Kinder und deren Kernfamilien. Seehofer machte dabei klar, dass diese Menschen nicht nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Länder verteilt werden sollen, weil dann möglicherweise nicht immer gewährleistet sei, dass Kind und Familie zusammenbleiben.

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Die Innenminister verständigten sich darauf, dass bei der Verteilung der Flüchtlinge jene Bundesländer bevorzugt berücksichtigt werden können, die bereit sind, mehr Flüchtlinge aufzunehmen als nach dem Königsteiner Schlüssel vorgesehen. Diese Verteilungsquote legt fest, welchen Anteil der Asylsuchenden jedes Bundesland aufnimmt. Damit soll eine angemessene und gerechte Verteilung auf die Bundesländer sichergestellt werden.