Trumps teuflischer Plan: Es ist noch nicht ganz vorbei
21.12.2020, 09:46 UhrDie Stimmen für das "Electoral College" sind bereits ausgezählt worden. Joe Biden hat dabei einen deutlichen Sieg einfahren können. Es war nicht knapp, Trump lag beim Votum am 3. November nicht nur mit mehreren Millionen Stimmen weit hinter dem Demokraten, Trump kassierte auch eine heftige Niederlage bei den "Wahlmännern". Dieses Ergebnis soll nun am 6. Januar vom Kongress bestätigt werden. Und genau da liegt der Plan 4711 für Donald Trump, doch noch im Weißen Haus verbleiben zu können.
Nach Bidens Wahlsieg: Amerika bleibt Trump-Country
Nur ein Senator und ein Kongressabgeordneter müssen in ihren Kammern das Resulat eines Bundesstaats hinterfragen und anzweifeln und schon müssen Senat und "House" über das Ergebnis abstimmen.
Das ist die letzte Hoffnung von Donald Trump. Er hat die Reihen hinter sich in den vergangenen Monaten und Wochen mit Drohungen und Anfeindungen geschlossen, kritische Stimmen gibt es in der "Grand Old Party" so gut wie nicht. Trump kann also davon ausgehen, dass sich ein Senator und ein Abgeordneter finden lassen, die diesen Wahnsinnsplan unterstützen werden und so eine allgemeine Abstimmung über die Wahlergebnisse in den 50 Bundesstaaten erzwingen. Trump hofft, dass die republikanische Mehrheit im Senat das Wahlergebnis nicht bestätigen wird. Im "House" mit der demokratischen Mehrheit sieht das ganz anders aus. Aber beide Kammern müssen zustimmen, somit würde das Wahlergebnis vom 3. November nicht bestätigt, Joe Biden könnte dann nicht vereidigt werden, so das Trumpsche Wunschdenken.
Ein Plan, der an einen Coup erinnert
Ein Szenario, das die USA in eine tiefe Verfassungs- und Gesellschaftskrise führen würde, die Republikaner spalten könnte. Denn schon jetzt haben etliche der republikanischen Senatoren Joe Bidens Wahlsieg anerkannt. Der republikanische Senator und Sprecher der Kammer, Mitch McConnell, hatte zwar spät, aber schließlich mit Nachdruck dem Demokraten gratuliert und ist damit auf Konfrontationskurs mit Präsident Trump gegangen, der ihm vorwarf die Partei und damit ihn zu verraten.
Über die verbündeten Medienkanäle und Twitter drängt Trump nun die gehorsamen Parteisoldaten und seine lautstarke Basis dazu viel Lärm zu machen, um diesen Machterhaltungsplan am 6. Januar umzusetzen. Ein Plan, der an einen Coup erinnert. Es gibt zwar diesen rechtlichen Weg, aber der war sicherlich nicht dafür gedacht eine faire, offene und gerechte Wahl anzufechten, um einen egozentrischen Präsidenten im Amt zu halten, der eine schmerzliche Niederlage nicht eingestehen will oder eingestehen kann. Trump redet von einem "historischen Wahlbetrug" ohne Beweise vorzulegen und betont immer wieder "I won". Das Kapitel Trump ist noch nicht geschlossen. Die Folgen von Trump allerdings werden noch lange zu spüren sein.
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