Über 75-Jährige zuerst: Berlin legt Impf-Reihenfolge fest

6.12.2020, 13:02 Uhr
In ganz Deutschland werden derzeit Impfzentrenten - wie in einer Halle der Messe Essen - hochgezogen. 

© Jochen Tack via www.imago-images.de, imago images/Jochen Tack In ganz Deutschland werden derzeit Impfzentrenten - wie in einer Halle der Messe Essen - hochgezogen. 

Bundesweit steht bislang nur eines fest: Risikogruppen, also Ältere und Kranke, medizinisches Personal und Menschen, die in wichtigen Berufen wie der Polizei arbeiten, sollen bei einer Corona-Impfung vorrangig zum Zug kommen. Diesen Grundsatz legte die Große Koalition per Gesetz fest - und folgte damit den Empfehlungen von Ethikrat, Nationaler Wissenschaftsakademie Leopoldina und Robert-Koch-Institut.

Doch wer genau wann geimpft wird, ist im Detail ungeklärt. Ein Umstand, der für Unmut sorgt, etwa bei der Deutschen Stiftung Patientenschutz. „Die Rangfolge der Bevölkerungsgruppen, die als erstes das Angebot erhalten, ist leider noch nicht bekannt“, sagte deren Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa. „Niemand kennt auch die Institutionen, die die Rangfolge dann überprüfen sollen.“ Brysch fordert, die Bevölkerung besser über die geplanten Impfungen aufzuklären.

Immerhin Berlin scheint schon einen Schritt weiter - die Gesundheitsverwaltung der Hauptstadt hat eine Impf-Reihenfolge erarbeitet. Ein internes Papier, aus dem der Rundfunk Berlin-Brandenburg und Bild berichten, setzt demnach klare Prioritäten für die 900.000 Impfdosen, die Berlin anfangs erwartet.

Zunächst sollen die Berliner geimpft werden, die älter als 75 Jahre sind (knapp 390.000 Menschen) , sowie die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, also in Krankenhäusern, in Praxen und Seniorenheimen (ca. 107.000 Menschen). Hinzu kommen 70.000 Menschen in Bereichen der Daseinsvorsorge, darunter etwa Beschäftigte im Lebensmittelhandel oder Justizvollzugsbeamte.

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