Urlaub zu Ostern doch möglich? Das sagt Markus Söder jetzt

Tobi Lang

Online-Redakteur

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19.2.2021, 15:43 Uhr

Es war Michael Kretschmer, der die Diskussion um den Osterurlaub eröffnete. "Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen", sagte der CDU-Politiker erst kürzlich der Bild am Sonntag. Für ihn sei klar, dass es im März für die Deutschen keine Ferien in der Ferne geben könne. Zu gefährlich ist die Corona-Mutation, die sich im ganzen Land verbreitet, zu groß das Risiko neuer Infektionsherde.

Dutzende Spitzenpolitiker widersprachen, die Debatte sei zum aktuellen Zeitpunkt unnötig, die kategorische Absage an den Osterurlaub ohnehin zu früh. Jetzt äußerte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Von Kretschmers Vorstoß, das ließ der CSU-Chef nach einer Videokonferenz durchblicken, halte er wenig. Alles sei noch "völlig offen", sagte Söder. "Der Osterurlaub entscheidet sich in den nächsten drei Wochen."

Söder: Bei vernünftigem Kurs Urlaub durchaus denkbar

Bei einem vernünftigen Kurs und weiter sinkenden Infektionszahlen sei ein Urlaub aber durchaus denkbar, sagt der Ministerpräsident. Auch sein Innenminister Joachim Herrmann gab sich zuletzt zuversichtlich. "Die Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten, dass in Deutschland kein Osterurlaub möglich sein wird, kann ich nicht nachvollziehen", sagte der CSU-Politiker. Bis Ende März seien es noch sechs Wochen. "Unser Ziel muss es sein, dass Hotels und Gasthöfe an Ostern wieder offen haben."

Der Druck wächst. Gaststätten- und Hotelverbände drängen auf baldige Öffnungen - und konkrete Perspektiven. Die Dehoga etwa hat sich bei seinen Mitgliedern umgehört. Rund 85 Prozent der weit über 1000 Betriebe im Freistaat sind für eine Öffnung vor Ostern, gut 41 Prozent wollen wieder Gäste empfangen, sobald der Einzelhandel startet - was möglicherweise am 7. März der Fall ist, falls sich die Bund-Länder-Konferenz beim nächsten Treffen darauf verständigt.

Kretschmer bleibt bei kategorischer Absage

Menschen würden ihren Urlaub nicht "von heute auf morgen buchen", sagt Dehoga-Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. "Bevor ich deutsche Gäste mangels Angebot dazu nötige im Ausland zu buchen, wo nicht so strenge Hygienekonzepte umgesetzt werden, muss ich die heimischen Betriebe öffnen."

Derweil erneuerte Sachsens Ministerpräsident Kretschmer seine kategorische Absage an Reisen in den Ferien. "Das Virus hat sich nicht verändert. Im Gegenteil: Wir sehen diese Mutation, die wesentlich ansteckender ist. Wir müssen aufpassen, dass wir das, was wir bitter und teuer, auch psychisch schwierig erreicht haben, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen", sagte der CSU-Politiker am Mittwoch in der ARD bei "Maischberger". Es tue ihm zwar leid, den Menschen die Hoffnung genommen zu haben, aber: "Wir haben jetzt die Chance, es auszutreten oder wir werden die nächsten Monate verharren."