Erste Prognose

300 Personen greifen Polizei an, 200.000 Euro Schaden nach Brand: Bayern zieht Silvester-Bilanz

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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1.1.2025, 08:23 Uhr
Polizei aus Bayern zieht erstes Fazit zu Silvester. (Symbolbild)

© imago Polizei aus Bayern zieht erstes Fazit zu Silvester. (Symbolbild)

In Regensburg gerät zunächst ein Mülltonnenhaus in Brand. Daraufhin greifen die Flammen auf ein Wohnhaus über. Nun ermittelt die Polizei wegen einer Straftat.

Bei einem Brand in einem Regensburger Mehrfamilienhaus sind in der Silvesternacht vier Menschen leicht verletzt worden. Zudem ist ein geschätzter Schaden von rund 200.000 Euro entstanden, wie die Polizei mitteilte.

In der Nacht hatte zunächst ein Mülltonnenhaus gebrannt, vermutlich wegen fahrlässiger Brandstiftung. Das Feuer sprang dann auf das angrenzende Wohnhaus über, wie es in der Mitteilung der Polizei weiter hieß. Die Westfassade und der dortige Dachstuhl seien nahezu vollständig zerstört worden. Bewohner aus drei Wohnungen mussten den Angaben zufolge evakuiert werden. Vier von ihnen hätten eine leichte Rauchvergiftung erlitten. Die genaue Brandursache war laut Polizei zunächst unklar.

Das laute Feuerwerk in der Silvesternacht versetzt viele Tiere in Angst und Schrecken. In Traunstein büxten mehrere Pferde aus und rannten auf die Straße. Eingefangen wurde bisher nur eins.

Im Bayerischen Traunstein sind vier Pferde in der Silvesternacht in Traunstein aus ihrem Stall ausgebüxt und auf Kreis- und Bundesstraßen gelaufen. Sie wurden nach Angaben der Polizei vermutlich durch Feuerwerkskörper aufgeschreckt. Eines der Tiere konnte nach knapp eineinhalb Stunden eingefangen werden, wie ein Sprecher mitteilte. Die anderen drei Pferde habe man bis zu einem Waldstück bei Kotzing verfolgt, sie seien aber weiterhin unterwegs. Wo genau die Pferde gerade sind und woher sie kommen, sei noch unklar.

Aufregung zudem in der bayerischen Landeshauptstadt München: In der Silvesternacht versammelt sich auf der Wittelsbacherbrücke eine größere Gruppe Menschen. Dabei werden Polizeibeamte angegriffen. Mehrere Hundert Menschen haben laut Polizei in der Silvesternacht in München randaliert und Polizeibeamte angegriffen. Eine Polizeisprecherin sprach von schätzungsweise 200 bis 300 Personen aus dem linken Spektrum auf der Wittelsbacherbrücke. Demnach sind unter anderem Gegenstände angezündet und auf Beamte geworfen worden. Auch mit Feuerwerkskörpern habe es Beschuss auf die Polizei gegeben.

Die Polizei konnte nach eigenen Angaben die Lage "mit starken Kräften" entspannen. Die Wittelsbacherbrücke über der Isar sowie umliegende Straßen seien zwischenzeitlich gesperrt gewesen.

Im Landkreis Traunstein ist ein Mann in der Silvesternacht beim Zünden einer Feuerwerks-Batterie schwer verletzt worden. Der 39-Jährige hatte die Batterie in Traunreut gezündet und sich nicht weit genug von ihr entfernt, wie die Polizei mitteilte. Teile der Sprengladung trafen demnach sein Gesicht.

Der Mann wurde den Angaben zufolge mit schwersten Gesichts- und Augenverletzungen in eine Spezialklinik gebracht. Er werde vermutlich gravierende Folgeschäden davontragen, hieß es weiter. Die Polizei wies in diesem Zusammenhang auf einen sorgsamen und vorsichtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern hin.

Einsätze auch in Franken

Auch in der fränkischen Region gab es Stand jetzt kleinere Einsätze. In Wiesenttal / Streitberg wurde zu Beginn des neuen Jahres 2025 im Wiesenttaler Ortsteil mehrere rauchende Papier- und Restmülltonnen gemeldet, die offenbar durch Pyrotechnik in Brand geraten waren. Die Müllbehälter waren samt Inhalt anschließend unbrauchbar. Das angrenzende Mehrfamilienhaus sowie ein in der Nähe befindlicher und geparkter Pkw wurden durch die Hitze- und Rauchentwicklung ebenfalls beschädigt. Die Streitberger Feuerwehr konnte den Brand rechtzeitig eindämmen. Der Sachschaden wird insgesamt auf rund 15.000 Euro geschätzt. Zwei Bewohner klagten über Atembeschwerten wohl aufgrund der Rauchschwaden. Sie begaben sich anschließend zur Beobachtung und medizinischen Versorgung ins Forchheimer Klinikum. Aufgrund der vielerorts typischen Neujahrsfeierlichkeiten mit Abbrennen von Pyrotechnik ist derzeit nicht von einer vorsätzlichen Brandlegung auszugehen.

Was der Vollständigkeit halber an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben sollte: In zahlreichen Gebieten in Bayern, Franken und der Region blieb es aber auch friedlich.