Immer wieder Vorfälle

Erneut irre Gewaltserie innerhalb Stunden am Hauptbahnhof: FCN-Fan schlägt 15-Jährigem ins Gesicht

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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21.10.2024, 15:27 Uhr
Erneut irre Gewaltserie am Nürnberger Hauptbahnhof. (Symbolbild)

© imago Erneut irre Gewaltserie am Nürnberger Hauptbahnhof. (Symbolbild)

Vergangenes Wochenende (19. bis 20. Oktober 2024) hatte die Bundespolizei am Nürnberger Hauptbahnhof alle Hände voll zu tun.

Wie die Beamtinnen und Beamten in einer Pressemitteilung von Montagnachmittag (21. Oktober 2024) erklären, habe man in der Nacht zu Sonntag gegen Mitternacht eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen in der Osthalle des Hauptbahnhofs beobachtet. Daraufhin seien die Kontrahenten von Einsatzkräften getrennt worden. Wie eine erste Videoauswertung ergab, habe es zunächst eine verbale Auseinandersetzung einer vierköpfigen Gruppe mit zwei Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes gegeben.

Hieraus habe sich dann jedoch eine "Schubserei und schließlich ein Schlagabtausch" entwickelt. So hätten zwei 28-jährige Männer mit Fäusten nach den beiden Sicherheitsmitarbeitern geschlagen. Der 49-jährige Attackierte brachte daraufhin einen der Männer mit einem Hüftwurf zu Boden. Dabei zog sich der Angreifer dann eine Platzwunde oberhalb des rechten Auges zu. Im Anschluss wurde die Wunde in einem Krankenhaus versorgt und auch genäht. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde das Randalierer-Duo wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

Gegen 4.45 Uhr habe dann eine Streife eine lautstarke Auseinandersetzung auf der Galerie wahrgenommen. Hierbei habe man dann gleich "mehrere aggressive Personen" festgestellt. Hier ergaben erste Ermittlungen, dass zwei 30-jährige Männer einen 27-jährigen Mann sowie dessen Begleiter im Erdgeschoss angerempelt hatten. Was hier mit einem verbalen Streit begann, wurde dann auch schnell körperlich, als die ersten Faustschläge flogen. Zudem trat einer der Männer dann auch noch auf den am Boden liegenden 27-Jährigen und dessen Kopf ein.

Der Angreifer wurde daraufhin durch mehrere Polizeistreifen im Anschluss zur Dienststelle gebracht. Ein 33-Jähriger, der eigentlich als Zeuge aussagen sollte, "fühlte sich durch die Befragungen derart gestört, dass er die eingesetzten Beamten bedrängte, auf diese losgehen wollte und Widerstand gegen die Maßnahme leistete", heißt es dazu von Seiten der Polizei wörtlich. Deswegen sei der Mann auch zu Boden gebracht und anschließend mit Handschellen fixiert worden.

Wenig später wurde dann auch klar, warum der Mann so nervös wurde. So sei der Beschuldigte per Haftbefehl gesucht worden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der wohnsitzlose Mann dann an den Vorführdienst des Amtsgerichtes übergeben. Alle Beteiligten wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Hier seien Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden.

Sonntag gegen 13.55 Uhr kam es dann zum nächsten Einsatz. Im Zuge des Frankenderbys zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg habe sich dann im Bereich des Bahnsteigs 1 eine "wechselseitige körperliche Auseinandersetzung" zwischen Anhängern des FCN und einer Gruppe Jugendlicher ereignet.

Zuvor sollen die Jugendlichen die Fans verbal provoziert haben. Ein 42-Jähriger habe dann einem 15-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Daraufhin habe dann ein 16-Jähriger aus der Jugendgruppe ebenfalls mit der Faust auf den 42-jährigen Mann eingeschlagen. Verletzungen habe keine der drei Personen davongetragen. Auch hier wurden Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet.

Gegen 18.45 Uhr war es dann wieder so weit. Jetzt hatte eine Mitarbeiterin eines Drogeriemarktes im Nürnberger Hauptbahnhof die Einsatzzentrale alarmiert. Grund: Es sei zu einem Diebstahl gekommen. Als der 23-jährige Mann von einer 47-jährigen Mitarbeiterin auf den Diebstahl aufmerksam gemacht wurde, habe der Mann die Frau bedroht und beleidigt. Dann sei der Mann auch noch auf einen 50-jährigen Mitarbeiter losgegangen, worauf der Angreifer zu Boden gebracht und fixiert wurde. Auf der Dienststelle ergab ein Atemalkoholtest dann einen Wert von 0,72 Promille. Ein THC-Drogentest schlug ebenfalls positiv an. Der 23-Jährige sowie der 50-Jährige wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Es folgte ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung, Diebstahl, Körperverletzung und Bedrohung.


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