Weiter keine Spur
Mehr als ein Monat nach Verschwinden: Polizei geht davon aus, dass Vermisste aus Oberfranken tot ist
2.9.2024, 16:10 UhrSeit 1. August 2024 wird die 33-jährige Katina K. aus dem Eggolsheimer Ortsteil Bammersdorf vermisst. Sie wurde zuletzt zur Mittagszeit in der Schönbornstraße gesehen, seitdem fehlt von der 33-Jährigen jede Spur. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg ermitteln seither wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Mit jedem Tag, der vergeht, wird die Spur kälter. "Die Ermittler der SoKo gehen aktuell davon aus, dass die Vermisste Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist", schreibt das Polizeipräsidium Oberfranken auf Nachfrage dieser Redaktion.
Am Donnerstag, 1. August 2024, hatten Angehörige bei der Polizei in Norddeutschland Vermisstenanzeige erstattet, nachdem der Kontakt zu der Frau überraschend abgebrochen war. Die Kriminalpolizei Bamberg übernahm den Fall am Folgetag und sucht seitdem auch mittels Öffentlichkeitsfahndung nach der 33-Jährigen. Die Frau soll Bezüge ins Rotlichtmilieu gehabt haben, sodass sich die Ermittler auch aus diesem Bereich Hinweise erhoffen. Im Rahmen der weiteren Befragungen und Ermittlungen ergaben sich Hinweise auf eine mögliche Gewalttat. Der Verdacht, die Frau getötet zu haben, richtete sich dabei schnell gegen einen 73-jährigen Mann aus dem Landkreis Forchheim, der Tatverdächtige sitzt weiter in Untersuchungshaft.
"Nach wie vor gilt der 73-jährige Inhaftierte als dringend tatverdächtig. Die Untersuchungshaft hat daher bis auf Weiteres und ohne zeitliche Einschränkungen Fortbestand. Sollten sich Anhaltspunkte für eine Entlastung des Tatverdächtigen ergeben, so werden auch diese eindringlich und mit Akribie geprüft", schreibt das Präsidium weiter. Zur Ermittlung richtete die Kriminalpolizei Bamberg eine Sonderkommission ein. Die SoKo Sofia besteht aus über 30 Ermittlerinnen und Ermittlern unter Führung des Leiters der Kriminalpolizeiinspektion Bamberg. Über hundert Hinweise seien laut eigenen Angaben bisher eingegangen.
Es wurden immer wieder Suchmaßnahmen im Bereich Eggolsheim durchgeführt. Dabei waren über hundert Einsatzkräfte beteiligt, auch ein Polizeihubschrauber, Pferde und Hunde sowie eine technische Einheit, die mittels Booten, Tauchern und Sonargeräten auf die Absuche von Gewässern spezialisiert sei. "Gegenwärtig gibt es keine Veranlassung dafür, die Sonderkommission zu dezimieren oder gar aufzulösen", so die Polizei. Zum aktuellen Zeitpunkt fehlt den Ermittlerinnen und Ermittlern noch immer die entscheidende Spur. "Das vorrangige Ziel ist das Auffinden der 33-Jährigen, aber auch die Sicherstellung etwaiger Gegenstände als Beweismittel, die Rückschlüsse zum Aufenthaltsort der Vermissten zulassen", hieß es bereits in einer Polizeimeldung Ende August.