Einfach weitergefahren

Sechs Passanten zum Teil schwer verletzt: Spektakuläre Flucht in Bayern - Polizei macht Entdeckung

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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14.7.2024, 19:02 Uhr
Spektakuläre Verfolgungsjagd in Bayern. (Symbolbild)

© imago (Montage: nordbayern.de) Spektakuläre Verfolgungsjagd in Bayern. (Symbolbild)

Es waren Szenen wie aus einem Actionthriller direkt aus der Filmmetropole Los Angeles. Abgespielt haben sie sich jedoch mitten in Bayern. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern in einer Pressemitteilung von Sonntag (14. Juli 2024) erklärt, sei am Samstag (13. Juli 2024) gegen 22 Uhr ein Pkw der Marke Hyundai im Passauer Stadtgebiet in den Fokus der Bayerischen Landespolizei gerückt.

Als man den Wagen einer Kontrolle unterziehen wollte, gab der 24-jährige Fahrer plötzlich Vollgas. Mit überhöhter Geschwindigkeit sei der Mann dann über die Regensburger Straße und die B8 in Richtung Vilshofen von der Polizei geflüchtet.

An der Kreuzung Regensburger Straße – Passauer Straße habe der Mann dann mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit versucht, nach links abzubiegen. Hierbei sei der Wagen dann an den rechten Straßenrand gerutscht. Dabei erfasste der Mann mit seinem Wagen gleich sechs Passanten.

Alle Unfallopfer wurden direkt in umliegende Krankenhäuser gefahren. Mindestens vier Personen wurden dabei schwer verletzt, erklärt das Präsidium zu dem Vorfall weiter. Es handele sich hier um vier Frauen und zwei Männer, alle im Alter von elf bis 21 Jahren. Die Personen würden allesamt aus Niederbayern stammen.

Kaum zu glauben, aber: Nach dem folgenschweren Unfall fuhr der Mann einfach weiter, ohne sich um die Verletzten zu kümmern. Wenig später habe sich der Mann dann jedoch in Vilshofen auf seiner Flucht in einer Sackgasse verfahren. Der Mann sprang dann aus dem Wagen und setzte seine Flucht anschließend zu Fuß fort. Wenig später war der Flüchtige dann endlich gefasst: Beamte der Bayerischen Landespolizei nahmen den Mann vorläufig fest.

Noch während der Raser zu Boden gebracht wurde, verletzte er zwei Polizisten ebenfalls leicht. In dem Fluchtwagen selbst machte die Polizei dann eine weitere Entdeckung: So hätten sich darin gleich acht Menschen befunden, darunter fünf Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren. Alle Personen hätten nicht „über die erforderlichen Reisedokumente für Deutschland“ verfügt.

Der 24-Jährige steht nun unter dem dringenden Tatverdacht, acht Menschen „unter teils lebensgefährdenden Umständen“ nach Deutschland gebracht zu haben. Darüber hinaus gehe es auch um Körperverletzungs- und Straßenverkehrsdelikte.

In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Passau hat der Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Passau das weitere Vorgehen übernommen.

Die Bundespolizei bittet zudem mögliche Zeuginnen oder Zeugen, die das vor der Polizei fliehende Auto beobachteten beziehungsweise filmten oder weitere sachdienliche Hinwiese geben können, sich bei der Bundespolizeiinspektion Passau unter der Rufnummer 0851/756350-1111 zu melden.